HORST MASUCH
11 Erdgeschoßsituation um 1300.
Von der später vom Rathaus-
komplex überbauten Fläche
(äußere gestrichelte Linie) be-
anspruchte das älteste Rathaus
nur einen geringen Teil (schraf-
fierte Fläche). Von einem ge-
planten Kaufhausbau, der
das Rathaus ersetzen sollte,
wurde die neue Nordwand
(rot angelegt) nach einer
Planänderung Bestandteil des
danach ausgeführten Kauf-
hauses. Die Nordostecke des
begonnenen Gebäudes ließ
sich archäologisch durch einen
Fundamentversprung nach-
weisen. Die vermuteten Ab-
messungen des ursprünglich
geplanten Gebäudes wurden
abgeleitet analog der Gebäu-
debreite des späteren Gebäu-
des und aus der Symmetrie
der aufgefundenen Gebäude-
ecke zur Achse zwischen den
beiden vorhandenen Porta-
len.
Kaufhalle und den Einbau von jüngeren Schorn-
steinzügen war das Mauerwerk an dieser Stelle so
gestört, daß Sondierungen nicht möglich waren.
Zu Beginn der Restaurierungsarbeiten lag der Fuß-
boden in der Kaufhalle so hoch, daß von der Basis
der östlichen Säule noch nichts zu sehen war.
Die Deckenbalken waren auf den Längsunter-
26 zug aufgekämmt und an den Längswänden auf
Steinkonsolen aufgelegt. Für die Höherlegung des
Saalfußbodens im Jahre 1754 wurden die Decken-
balken um 90° gedreht, angehoben und mit kurzen
Kanthölzern auf dem Unterzug abgestützt. Die
Konsolen wurden zu diesem Zweck aufgemauert.
27 Die beiden Deckenbalken über der östlichen und
der westlichen Steinsäule (bei der letzteren nur die
südliche Hälfte) liegen noch direkt auf dem Unter-
zug auf. Sie konnten nicht angehoben werden, weil
auf ihnen "unmittelbar die Holzstützen des Saales
steh,en. Damit zeigt sich, daß für die Höherlegung
des Saalfußbodens andere Gründe zu suchen sind
als der, eine größere Höhe für das Unterstellen von
Feuerwehrfahrzeugen in der Kaufhalle zu bekom-
men, wie es bislang angenommen wurde.
Von den ehemaligen Türöffnungen in den Längs-
wänden sind die beiden spitzbogigen Türen in der 64
Nordwand symmetrisch zu der Querachse ange-
ordnet, die durch die frühere mittlere Steinsäule
führt. Von der ursprünglichen Befensterung in der
44
11 Erdgeschoßsituation um 1300.
Von der später vom Rathaus-
komplex überbauten Fläche
(äußere gestrichelte Linie) be-
anspruchte das älteste Rathaus
nur einen geringen Teil (schraf-
fierte Fläche). Von einem ge-
planten Kaufhausbau, der
das Rathaus ersetzen sollte,
wurde die neue Nordwand
(rot angelegt) nach einer
Planänderung Bestandteil des
danach ausgeführten Kauf-
hauses. Die Nordostecke des
begonnenen Gebäudes ließ
sich archäologisch durch einen
Fundamentversprung nach-
weisen. Die vermuteten Ab-
messungen des ursprünglich
geplanten Gebäudes wurden
abgeleitet analog der Gebäu-
debreite des späteren Gebäu-
des und aus der Symmetrie
der aufgefundenen Gebäude-
ecke zur Achse zwischen den
beiden vorhandenen Porta-
len.
Kaufhalle und den Einbau von jüngeren Schorn-
steinzügen war das Mauerwerk an dieser Stelle so
gestört, daß Sondierungen nicht möglich waren.
Zu Beginn der Restaurierungsarbeiten lag der Fuß-
boden in der Kaufhalle so hoch, daß von der Basis
der östlichen Säule noch nichts zu sehen war.
Die Deckenbalken waren auf den Längsunter-
26 zug aufgekämmt und an den Längswänden auf
Steinkonsolen aufgelegt. Für die Höherlegung des
Saalfußbodens im Jahre 1754 wurden die Decken-
balken um 90° gedreht, angehoben und mit kurzen
Kanthölzern auf dem Unterzug abgestützt. Die
Konsolen wurden zu diesem Zweck aufgemauert.
27 Die beiden Deckenbalken über der östlichen und
der westlichen Steinsäule (bei der letzteren nur die
südliche Hälfte) liegen noch direkt auf dem Unter-
zug auf. Sie konnten nicht angehoben werden, weil
auf ihnen "unmittelbar die Holzstützen des Saales
steh,en. Damit zeigt sich, daß für die Höherlegung
des Saalfußbodens andere Gründe zu suchen sind
als der, eine größere Höhe für das Unterstellen von
Feuerwehrfahrzeugen in der Kaufhalle zu bekom-
men, wie es bislang angenommen wurde.
Von den ehemaligen Türöffnungen in den Längs-
wänden sind die beiden spitzbogigen Türen in der 64
Nordwand symmetrisch zu der Querachse ange-
ordnet, die durch die frühere mittlere Steinsäule
führt. Von der ursprünglichen Befensterung in der
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