ZUR BAUGESCHICHTE
70 Rekonstruierter Erdgeschoß-
grundriß von 1675 nach Er-
richtung des Fachwerkflügels
im Hof als Pferdestall. In den
Jahren 1673 und 1674 wurde
die westliche Treppe zur
Laube mit aufwendigen Bild-
hauerarbeiten bereichert.
1673 bis 1675 ging es dem Rat jedoch nicht nur
darum, zusätzliche Räume zu gewinnen, sondern
auch darum, durch eine ganz besondere Betonung
des Einganges das Rathaus einladender zu machen
und seine Bedeutung im Straßenbild hervorzuhe-
ben. Dabei entwickelt der Rat eine für ihn und das
Rathaus ganz ungewohnte Pracht.
Wahrscheinlich war die Treppe an der Westseite
der Laube schon von Anfang an überdacht. In den
Jahren 1673 und 1674 (diese Jahreszahlen sind zwi-
schen dem Zierat eingeschnitzt) stellte der einhei-
mische Bildhauer Andreas Georg Kersten als Dach-
träger drei lebensgroße, hölzerne Figuren und
einen mit Fruchtgehängen dekorierten Pfosten her.
Zwei allegorische Frauenfiguren stehen oben auf
der Podestbrüstung und tragen ein torbogenartiges
Gebälk. Ein geschnitzter vorhangartiger Ortgang
begleitet den Treppenlauf und stützt sich unten am
Treppenantritt auf dem Pfosten ab. Zwischen dem
Pfosten und einer auf der Innenseite der Treppe auf-
gestellten Ritterfigur spannt sich ebenfalls ein tor-
bogenartiges Gebälk. Alle Füllbretter sind reich
ausgeschnitzt. Anstelle eines Stadtwappens wurde
zwischen die Jahreszahlen zweimal ein großes D
(für Duderstadt) gesetzt. Das D auf der Westseite
trägt eine Krone. In den Rechnungsbüchern gibt es
85
70 Rekonstruierter Erdgeschoß-
grundriß von 1675 nach Er-
richtung des Fachwerkflügels
im Hof als Pferdestall. In den
Jahren 1673 und 1674 wurde
die westliche Treppe zur
Laube mit aufwendigen Bild-
hauerarbeiten bereichert.
1673 bis 1675 ging es dem Rat jedoch nicht nur
darum, zusätzliche Räume zu gewinnen, sondern
auch darum, durch eine ganz besondere Betonung
des Einganges das Rathaus einladender zu machen
und seine Bedeutung im Straßenbild hervorzuhe-
ben. Dabei entwickelt der Rat eine für ihn und das
Rathaus ganz ungewohnte Pracht.
Wahrscheinlich war die Treppe an der Westseite
der Laube schon von Anfang an überdacht. In den
Jahren 1673 und 1674 (diese Jahreszahlen sind zwi-
schen dem Zierat eingeschnitzt) stellte der einhei-
mische Bildhauer Andreas Georg Kersten als Dach-
träger drei lebensgroße, hölzerne Figuren und
einen mit Fruchtgehängen dekorierten Pfosten her.
Zwei allegorische Frauenfiguren stehen oben auf
der Podestbrüstung und tragen ein torbogenartiges
Gebälk. Ein geschnitzter vorhangartiger Ortgang
begleitet den Treppenlauf und stützt sich unten am
Treppenantritt auf dem Pfosten ab. Zwischen dem
Pfosten und einer auf der Innenseite der Treppe auf-
gestellten Ritterfigur spannt sich ebenfalls ein tor-
bogenartiges Gebälk. Alle Füllbretter sind reich
ausgeschnitzt. Anstelle eines Stadtwappens wurde
zwischen die Jahreszahlen zweimal ein großes D
(für Duderstadt) gesetzt. Das D auf der Westseite
trägt eine Krone. In den Rechnungsbüchern gibt es
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