HORST MASUCH/HANS-REINHARD FRICKE
147 Die noch geschlossene Hoflaube im Südostflügel. Zu-
stand 1982.
148 Laube von der Nordseite. Zustand 1982 vor Beginn der
Restaurierungsarbeiten.
149 Renaissancefenster im Rathausflügel. Im Sturz die Jahres-
zahl 1574. Zustand 1982.
als 1980 zwei Fenster in der Saalnordwand wieder
geöffnet wurden. Die übrigen verschwanden 1984,
als die Saalwände neu verputzt werden mußten.
Die letzten Jahre als Verwaltungsgebäude
der Stadt
Die wirtschaftlichen Bedingungen nach Beendi-
gung des Zweiten Weltkrieges erlaubten zunächst
nicht einmal kleinere bauliche Veränderungen. Eine
im Januar 1946 geäußerte Absicht, die Treppenan-
lage im Inneren des Rathauses architektonisch zu
verbessern, wurde deshalb nicht realisiert. Der
Plan, das Registraturzimmer im Südostflügel zu
einer Traukapelle umzubauen, führte — was die Ge-
staltung der Fenster betraf — zum Einspruch der
Denkmalpflege. Das vorhandene Gewölbe wurde
von dieser Seite als Scheingewölbe mit stuckierten
Rippen unzutreffend beurtedt und sollte in ein
Kreuzgratgewölbe abgeändert werden. Dieser Ein-
spruch und zu weitgehende Gegenvorschläge führ-
ten wohl dazu, daß an dem Raum nichts verändert
wurde, der von nun an als Trauzimmer genutzt
wurde. Jedoch wurden für den Eckpfeiler des Süd
ostflügels, der eine Ecke des neuen Trauzimmers
bildete, bis zum Mai 1946 Sicherungsarbeiten am
Fundament ausgeführt.
Seitdem wurde nur noch einmal eine größere
bauliche Änderung durchgeführt. 1961 wurden
im Dachgeschoß des Südostflügels sechs Büro-
räume für das Bauamt ausgebaut, für deren Belich-
tung neben die vorhandenen Zwerchhäuser Gau-
ben auf das Dach gesetzt wurden. Sonst wurden
nur noch geringfügige Veränderungen (z.B. Tür-
durchbrüche in der Salzkammer, Einrichtung des
Verkehrsbüros im Erdgeschoß der Laube) und Un-
terhaltungsarbeiten ausgeführt, zu denen auch die
1959 ausgeführte Teilerneuerung des Treppenmaß-
werks gehörte. Bei dieser Gelegenheit wurde schon
der Wunsch geäußert, die hölzernen Treppenfigu-
ren farbig zu fassen. Dieser Wunsch verstärkte sich
1964, als das Fachwerk neu gestrichen wurde, ange-
regt wohl auch dadurch, daß hölzerne Figuren am
Schloß in Herzberg gerade farbig behandelt wor-
den waren. Aber erst 1968 wurde die hölzerne
Überdachung der Treppe restauriert. Unter der Lei-
tung des Restaurators Gisevius führte eine örtliche
Malerfirma die farbige Behandlung der Figuren
aus, die nach Meinung der Denkmalpflege stein-
sichtig gemeint waren und deshalb nur eine zurück-
haltende farbige Behandlung erfahren durften. Bei
dieser Gelegenheit wurde der schon einmal in Lin-
denholz kopierte Eckpfosten mit den Fruchtgehän-
gen in Eichenholz erneuert.
1976 wurde die Stadtverwaltung in das ehemalige
Kreishaus verlegt. Damit endete die Geschichte des
Rathauses als Verwaltungsgebäude der Stadt.
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143
245
246
72
132
147 Die noch geschlossene Hoflaube im Südostflügel. Zu-
stand 1982.
148 Laube von der Nordseite. Zustand 1982 vor Beginn der
Restaurierungsarbeiten.
149 Renaissancefenster im Rathausflügel. Im Sturz die Jahres-
zahl 1574. Zustand 1982.
als 1980 zwei Fenster in der Saalnordwand wieder
geöffnet wurden. Die übrigen verschwanden 1984,
als die Saalwände neu verputzt werden mußten.
Die letzten Jahre als Verwaltungsgebäude
der Stadt
Die wirtschaftlichen Bedingungen nach Beendi-
gung des Zweiten Weltkrieges erlaubten zunächst
nicht einmal kleinere bauliche Veränderungen. Eine
im Januar 1946 geäußerte Absicht, die Treppenan-
lage im Inneren des Rathauses architektonisch zu
verbessern, wurde deshalb nicht realisiert. Der
Plan, das Registraturzimmer im Südostflügel zu
einer Traukapelle umzubauen, führte — was die Ge-
staltung der Fenster betraf — zum Einspruch der
Denkmalpflege. Das vorhandene Gewölbe wurde
von dieser Seite als Scheingewölbe mit stuckierten
Rippen unzutreffend beurtedt und sollte in ein
Kreuzgratgewölbe abgeändert werden. Dieser Ein-
spruch und zu weitgehende Gegenvorschläge führ-
ten wohl dazu, daß an dem Raum nichts verändert
wurde, der von nun an als Trauzimmer genutzt
wurde. Jedoch wurden für den Eckpfeiler des Süd
ostflügels, der eine Ecke des neuen Trauzimmers
bildete, bis zum Mai 1946 Sicherungsarbeiten am
Fundament ausgeführt.
Seitdem wurde nur noch einmal eine größere
bauliche Änderung durchgeführt. 1961 wurden
im Dachgeschoß des Südostflügels sechs Büro-
räume für das Bauamt ausgebaut, für deren Belich-
tung neben die vorhandenen Zwerchhäuser Gau-
ben auf das Dach gesetzt wurden. Sonst wurden
nur noch geringfügige Veränderungen (z.B. Tür-
durchbrüche in der Salzkammer, Einrichtung des
Verkehrsbüros im Erdgeschoß der Laube) und Un-
terhaltungsarbeiten ausgeführt, zu denen auch die
1959 ausgeführte Teilerneuerung des Treppenmaß-
werks gehörte. Bei dieser Gelegenheit wurde schon
der Wunsch geäußert, die hölzernen Treppenfigu-
ren farbig zu fassen. Dieser Wunsch verstärkte sich
1964, als das Fachwerk neu gestrichen wurde, ange-
regt wohl auch dadurch, daß hölzerne Figuren am
Schloß in Herzberg gerade farbig behandelt wor-
den waren. Aber erst 1968 wurde die hölzerne
Überdachung der Treppe restauriert. Unter der Lei-
tung des Restaurators Gisevius führte eine örtliche
Malerfirma die farbige Behandlung der Figuren
aus, die nach Meinung der Denkmalpflege stein-
sichtig gemeint waren und deshalb nur eine zurück-
haltende farbige Behandlung erfahren durften. Bei
dieser Gelegenheit wurde der schon einmal in Lin-
denholz kopierte Eckpfosten mit den Fruchtgehän-
gen in Eichenholz erneuert.
1976 wurde die Stadtverwaltung in das ehemalige
Kreishaus verlegt. Damit endete die Geschichte des
Rathauses als Verwaltungsgebäude der Stadt.
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