Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Das Rathaus in Duderstadt — Forschungen der Denkmalpflege in Niedersachsen, Band 6: Hameln: Verlag CW Niemeyer, 1989

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.57465#0262
Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
GERO CANZLER


267 Der Rathaussaal nach Beendigung der Restaurierungs-
arbeiten.


270 Erdgeschoß der Nordlaube mit rekonstruierten Treppen-
niedergängen, erneuerter Balkenlage der Decke und
Zugang zum Nordtreppenhaus.


268 Couphus; neben der 1531 errichteten dicken Steinsäule die
Reste der Basis der ursprünglichen Mittelsäule. Deutlich
ist auch die nachträgliche Aufständerung der Decke zu er-
kennen.


269 Couphus; durch Stahlstützen entlastete östliche Säule des
ursprünglichen Saalbaus.

Baufortschritt parallel liefen, mußten je nach Situa-
tion Funktionen neu formuliert, Pläne und Ausfüh-
rungskonzepte geändert werden. Dieses Verfahren
war aufwendig, aber das Rathaus für einige Zeit
ganz für die Fachleute zu reservieren, wäre frem-
denverkehrswirtschaftlich für Duderstadt nicht zu
verkraften gewesen. So wurde durch gemeinsame
Anstrengungen und durch räumliche Verteilung
der Bauabschnitte der Besichtigungsbetrieb zu kei-
nem Zeitpunkt unterbrochen.
Raumkonzept und Umsetzung
Die Fassaden waren bei Baubeginn unabhängig
von der fälligen Renovierung nicht wesentlich
durch bauliche Eingriffe entstellt, so daß sich das
Erscheinungsbild trotz einiger Eingriffe im ganzen
nicht geändert hat. Das Gebäude hat drei neue
Gauben erhalten, zwei Lauben wurden wieder ge-
öffnet. Im Inneren verstellten viele Einbauten zur
Aufnahme von Funktionen, welche nicht eigentlich
zum Rathaus gehören, den Blick für den in vielen
Bereichen noch deutlich erkennbaren Saalbau aus
der Zeit um 1300. Damit lag der Leitgedanke des
Hauptkonzeptes auf der Hand: Herausarbeiten des
Saalbaues, innen und außen.
Die untere, ursprünglich ebenerdige Halle, das
sog. Couphus (Kaufhaus), mußte von eingebauten
Trennwänden für die Unterbringung von Feuer-
wehr, DRK, Hausmeistergarage und Fremdenver-
kehrsarchiv befreit werden. Danach stand über die
Hälfte des ursprünglichen Saalbaugrundrisses für
einen geschlossenen Raumeindruck zur Verfügung.
Steinsichtige Werksteinwände mit tiefen Fenster-
und Türnischen tragen auf Konsolen die mächtige
Holzbalkendecke, deren spätere Erhöhung durch 268
Aufmauerung der Konsolen und Aufständerung
über dem Mittelbalken auffällt. Einige Decken-
balken sind in ursprünglicher Lage verblieben und
verdeutlichen damit die Bauphasen. Diese gleich-

258
 
Annotationen