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Das Rathaus in Duderstadt — Forschungen der Denkmalpflege in Niedersachsen, Band 6: Hameln: Verlag CW Niemeyer, 1989

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https://doi.org/10.11588/diglit.57465#0264
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GERO CANZLER

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273 Südtreppenhaus; Blick auf die Südfassade des Saalbaus.


275 Südtreppenhaus; Blick auf den Kücheneinbau.


274 Nordtreppenhaus mit Fahrstuhl und Blick auf die Nord-
fassade des Saalbaus.

zeitige Präsenz von Bauteilen verschiedener Phasen
zeigt sich auch bei den Stützen, wobei eine völlig
erhaltene, aber nicht mehr tragfähige Stütze des
Saalbaues durch zwei Stahlstützen statisch entlastet
wurde. Bei der Gestaltung der Stützen gab es meh-
rere Planungsabsichten: Der dienende Charakter
wird durch die knappe Profilierung und Glätte des
Stahls dokumentiert, seine Datierung auf die heu-
tige Zeit ist eindeutig. Die Rahmung durch Stützen-
paar und Traverse unterstreicht die Bedeutung der
Steinstütze, die als einzige von ehemals drei Exem-
plaren völlig erhalten ist und noch an ursprüng-

licher Stelle steht. Durch Ausformung an Kopf und
Fuß haben die Stahlstützen einen eigenen Aus-
druck erhalten, um mehr als nur technisches Detail
im statischen Gefüge zu sein. Rund um die ursprüng-
lichen Stützenstandorte ist — durch ringförmigen
Handlauf abgesichert — die Oberfläche des ursprüng-
lichen Fußbodens freigelegt. So hat der Fußboden
ebenfalls Dokumentcharakter für verschiedene
Bauphasen.
Das Couphus beeindruckt durch die Wucht sei-
ner tragenden Bauteile und seine deutlich ablesbare
bauliche Geschichte. In seiner Nutzung stellt es die
große Empfangsdiele für die vielen Besucher dar,
welche hier ein umfangreiches Serviceprogramm
vorfinden. Ein Holzpflasterfußboden sorgt für
eine angenehme Atmosphäre. Ein neugeschaffener
direkter Zugang zu den Gewölberäumen des Rats-
weinkellers bereichert die Möglichkeiten der
Fremdenführung. Das Couphus ist gegen das In-
nere des Saalbaues durch eine Fachwerkwand abge-
trennt. Die dahinterliegende Passage ermöglicht
den Zugang zu den Gewölberäumen, dem Frem-
denverkehrsbüro und zu den übrigen Geschossen
sowie einen Durchgang von der Marktstraße zum
Hof. Diese äußerst wichtige Funktion wurde belas-
sen. In der Passage findet man die gleiche Decke
wie im Couphus. Das Fremdenverkehrsbüro

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