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Fenger, Ludvig Peter
Dorische Polychromie: Untersuchungen über die Anwendung der Farbe auf dem dorischen Tempel (Text) — Berlin, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.3957#0047
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ERKLAERUNG DER TAFELN.

Tafel 1. Westfront des Aeginatenipels, restaurirt um zu zeigen, wie die ursprüngliche Bohlen-
decoration des dorischen Gebälks, nach Vitruvs Angaben und den vorgefundenen übereinstimmenden
Spuren farbig ergänzt, etwas in sich Abgeschlossenes sei und weder eine Ausfüllung der Metopen, sei
es durch Farbe, sei es durch Sculpturen bedürfe, noch eine ausgedehntere Farbenanwendung am Architrav,
Capitälen und Cellawänden nothwendig mache. Was die Giebelgruppe betrifft, lässt sich die Farben-
anwendung wenigstens annähernd feststellen; s. Seite 41.

Tafel 2. Nordwestecke des Gebälks des Parthenon restaurirt, um zu zeigen, wie Sculpturen
in den Metopen dieser Decoration eingeführt werden können, und dass polychrome Sculpturen auf einem
weissen Grunde die ursprüngliche Harmonie am wenigsten stören. Hinsichtlich der Bemalung der archi-
tektonischen Glieder walten nur wenige Zweifel ob; dagegen finden sich keine zuverlässigen Angaben von
beobachteten Farbenspuren an den Sculpturen. Die von Alexander d. Gr. geweihten persischen Schilder
und die auf diesen bezüglichen Inschriften sind nicht mitgenommen, weil sie weder ursprünglich sind,
noch mit annähernder Gewissheit ergänzt werden können; s. Seite 39—42.

Tafel 3. Decke der Nordhalle des Parthenon. Ob das Ornament in allen Cassetten dasselbe
war, ist fraglich. Nur von diesem sind Spuren gefunden. S. Cesar Daly: Revue Generale f. 1869 PL 50
u. S. 258. Sonst steht die ornamentale Decoration auch hinsichtlich der Farben so ziemlich fest. Das
Antencapitäl hatte, wie das des Theseion und der Propyläen, wahrscheinlich einen blauen Fries;
s. Taf. 7 u. Seite 33. Was die wahrscheinliche Bemalung des Frieses betrifft, siehe Taf. 8 u. Seite 42.
Tafel 4. Decke der Osthalle! des Theseion. Ob der Fries an der Innenseite des Gebälks einfach
blau angestrichen war, kann fraglich sein. Die blaue Farbe für den Reliefgrund sowie die ornamentale
Bemalung der architektonischen Glieder .-:cheint fest zu stehen. Was die ßemalung des Antencapitäl s
betrifft, s. Taf. 7 u. Seite 32. Die Ornamente an den Balken waren wohl rothe und grüne oder rothe
und blaue, wie ähnliche Ornamente an dem Peristylgesims des Nemesistempels zu Rhamnus; s. Taf. 7, 10
u. Seite 20. An den Unterseiten der Balken sind keine Farbenspuren gefunden.

Tafel 5. Decke der Propyläen zn Athen, westlich«1 Halle. Die Farben der Decke stehen fest.
Die Wände waren weiss gelassen, s. Seite 18. Die ionischen Capitäle und die Eierstäbe an den Balken
sind nach analogen Farbenspuren ergänzt. Auf Taf. 5 ist keine Vergoldung angewandt, um zu zeigen,
dass eine solche auch entbehrlich ist.

Taf. 6. Zusammenstellung verschiedener Simen und Antetixen, mit deren wahrscheinlichen
Bemalung. S. Seite 25.

Fif>ur 1, 2 u. 3. Alterthümliche geradlinige Simen auf der Akropolis zu Athen gefunden.
Die Wachsfarbe war zum Theil in vertieften Flächen und Linien eingestrichen. Eigene
Aufnahme; s. ebenda 22.
Figur 4 u. 5. Spätere ganz glatte geradlinige Simen ebendaselbst gefunden; s. ebenda 23.
Figur 6. Sima des Aeginatempels. Nach Cockerell, ergänzt; s. ebenda 25.
Figur 7. Sima des Theseion. Eigene Aufnahme; s. ebenda 25.
Figur 8. Sima des Parthenon nach Chr. Hansen und Bindesböll; s. ebenda 25.
Figur 9. Sima der Propyläen zu Athen. Nach Schaubert in Quast's Erechtheion; s. ebenda 25.
 
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