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Lang-Auinger, Claudia; Forstenpointner, Gerhard; Lang, Gerhard; Outschar, Ulrike; Vetters, Wolfgang
Hanghaus 1 in Ephesos: der Baubefund (Band 8,3: [Hauptband]): Hanghaus 1 in Ephesos — Wien: Verlag der österreichischen Akademie der Wissenschaften, 1996

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https://doi.org/10.11588/diglit.48790#0023
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VORWORT DER VERFASSERIN

Zu den hervorragendsten Leistungen Univ. Prof. Dr. Hermann Vetters’ in Ephesos zählt die Freilegung der beiden Hanghäuser, mit der er
1960 begann. Von Anfang an verfolgte er die Arbeiten genauestens und leitete sie immer selbst. Er führte auch die meisten Dokumentations-
arbeiten selbst durch, auch nachdem er 1969 die Leitung des Österreichischen Archäologischen Institutes und damit auch die Grabungslei-
tung übernommen hatte. Mit den damals zur Verfügung stehenden technischen Mitteln meisterte er große Probleme bei der Freilegung der
Ruine in dieser extremen Hanglage. Mitunter standen nahezu 100 Arbeiter zur Verfügung, die über Förderbänder und Feldbahnen das
Abhubmaterial beseitigten.
Als mein Lehrer nahm mich Vetters schon 1980, noch während meiner Studienzeit, mit nach Ephesos, vorerst für die Bearbeitung von Hang-
hausfunden. In den folgenden Jahren wurde ich bei der Freilegung des Hanghauses 2 eingesetzt.
Die Vorbereitungen des umfangreichen Publikationsprojektes wurden von Vetters 1982 in die Wege geleitet. Zuerst wurde ich mit dem ersten
Schritt, der Aufarbeitung der Grabungsdokumentation beider Hanghäuser, betraut und durch hauptberufliche Beschäftigung mehr und mehr
eingebunden bis zur selbständigen Verantwortung, die ich dem großen Vertrauen, das mir Vetters entgegenbrachte, zu verdanken habe.
Noch in den letzten Jahren verfolgte er mit Interesse trotz seiner schweren Krankheiten den Gang der Forschungsarbeiten, las und kommen-
tierte Teile der Baubeschreibung und beantwortete noch so manche Frage, die anhand der Dokumentationen nicht geklärt werden konnte, aus
der Erinnerung. So verlor ich durch seinen Tod meinen wichtigsten Betreuer und Gesprächspartner für die nun vorliegende Arbeit.
Die Publikation beschäftigt sich mit dem Hanghaus 1. Im Vergleich zu Hanghaus 2 ist der Erhaltungszustand dieses Objektes nicht annähernd
so gut, wodurch allerdings die Untersuchung der Mauerstrukturen und die Durchführung von Tiefsondagen möglich war.
Hanghaus 1 und 2 stellen die besterhaltenen römerzeitlichen Wohnhäuser außerhalb Italiens dar. Durch die Terrassenlage blieben auch einige
zusammenhängende Raumgruppen im Schutz des Hanges weitgehend vor Erosionsschäden bewahrt und auch konstruktive Details der
Gewölbe und Decken erhalten.
Seit 1978 wurde Ulrike Outschar von Vetters für die Bearbeitung der Keramik herangezogen. In den folgenden Jahren kam ihr allein die Ver-
antwortung der jährlichen Aufnahme der Keramik beider Hanghäuser zu.
Die Nachgrabungen wurden von 1990 bis 1994 gemeinsam von mir und meinem Mann Gerhard Lang unternommen. G. Lang, seit 1976 Mit-
arbeiter bei der Anastylose der Celsusbibliothek und bis 1985 maßgeblich mit dem Agorasüdtor befaßt, übernahm danach die Architekten-
arbeiten und die damit verbundenen Rekonstruktionen des Hanghauses 1.
Wolfgang Vetters beschäftigte sich schon seit 1976 mit dem geologischen Rahmen des ephesischen Stadtgebietes. Dankenswerterweise
stellte er das Ergebnis der Untersuchungen des Bauplatzes des Hanghauses 1 zur Verfügung.
Während eines Aufenthaltes in Ephesos im Jahr 1992 übernahm Gerhard Forstenpointner eine erste Durchsicht des gerade damals im Hang-
haus 1 geborgenen geschlossenen Fundkomplexes von Tierknochen. Die vielversprechenden Ergebnisse dieser ersten Untersuchung führten
dazu, daß G. Forstenpointner sich der Bearbeitung dieses Fundkomplexes annahm und die Resultate freundlicherweise zur Verfügung stellte.
Mehrere Institutionen sind am Zustandekommen dieser Publikation beteiligt. Der Fonds zur Förderung der Wissenschaftlichen Forschung
trug die Personalkosten des Projektes von 1986 bis 1994 - nach dem Tod von Vetters erklärte sich dankenswerterweise Univ. Prof. Dr. Man-
fred Bietak bereit, die Projektleitung beim Fonds zu übernehmen - und ermöglichte auch den jährlichen Aufenthalt in Ephesos; vom Fonds
wurden auch Studienaufenthalte in Rom und in Berlin unterstützt und zum Teil auch die Materialkosten getragen. Durchgeführt wurde das
Projekt von der Kommission für Praktische Archäologie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, der Vetters als Obmann bis zu
seinem Tod vorstand und die mit 1.2.1994 in eine Forschungsstelle für Archäologie umgewandelt wurde. Dem Leiter dieser neuen
Forschungsstelle, Univ. Prof. Dr. Fritz Krinzinger, sei für die tatkräftige Unterstützung innerhalb der Akademie und für die des gesamten
Projekts sehr gedankt. Dank schulde ich auch dem Österreichischen Archäologischen Institut als Träger der Ausgrabungen in Ephesos und
seinen Grabungsleitem.
Dank sagen möchte ich auch den türkischen Kollegen besonders vom Efes Müzesi in Sel^uk, dem Direktor Selahattin Erdemgil, sowie
Umran Yügrük, Duygu Tüzün, Pervin Büyükkolanci, die als Vertreter der türkischen Antikenverwaltung an den Grabungen und dem Fort-
gang der Arbeiten Anteil nahmen und besonders für ihre Hilfe bei der spontanen Lösung von Problemen, die aus den z. T. schwierigen Gra-
bungsarbeiten erwachsen sind. Mein besonderer Dank gilt Dr. Eva Regina Stain, die das Manuskript kritisch gelesen hat. Für nützliche Bera-
tungen danke ich Univ. Prof. Dr. Werner Jobst. Ich danke auch den Autoren der Beiträge dafür, daß ich mit ihnen viele Probleme diskutieren
konnte. Univ. Prof. Dr. Volker Michael Strocka danke ich ganz besonders für die gründliche Durchsicht des druckfertigen Manuskriptes und
seine wertvollen Hinweise.

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