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200

Peter Schrader aus Magdeburg derselben wieder als Münzmeister
vorgesetzt, gab wöchentlich 200 Gulden Schlägeschatz, mußte jedoch
gleichfalls zurücktreten, weil er durch die Untreue seiner Arbeiter
großen Schaden erlitt. Er war später in Cöthen, dann in Magdeburg
Münzmeister. In “demselben Jahre wurde eine zweite Münze zu
Königsee angelegt, die eine derselben wird urkundlich die „Unter-
miinze“ genannt.
Der Münzmeister wurde verpflichtet, in Anzahl der Stücke die
Münzen nach den benachbarten kur- und fürstlich sächsischen Münzen
einzurichten und sechslötig auszuprägen, weil der Preis des Silbers
bedeutend erhöht worden sei (zuvor wurde siebenlötig ausgemünzt),
auch sollte er sich anheischig machen, alle Prägekosten zu tragen.
Was in die Münze eingeliefert wurde, ist aus einer Rechnung von
1622 ersichtlich, nämlich: 1452 Gulden an 528 ^2 Reichsthalern, das
Stück zu 2 Gulden 15 Gr. 9 Pf. berechnet, ferner 351 Gulden an
117 spanischen Thalern, das Stück zu 3 Gulden, und 22 Gulden 10 Gr.
6 Pf. an 9 r/a Guldenthalern, das Stück zu 2 ^2 Gulden im Werte.
Der bei der Münzstätte Friedeburg genannte Ziegenmeier sollte
1622 wieder nach Königsee bestellt werden, wogegen aber der Herzog
Albrecht von Sachsen-Weimar protestierte.
Auch findet sich noch in einer Nachricht ohne Jahresangabe:
„Hans Heinrich Spiegel zum Desenberg gewesener Münzmeister in
Königsee“. (Nach Leitzmann.)
Über die im Mittelalter hier bestandene Münzstätte an anderer
Stelle.
Rudolstadt.
Im Jahre 1621 wurde eine neue Münze in der Pörze zu
Rudolstadt eingerichtet, denn schon früher war eine solche daselbst
und zu derselben das Haus benutzt, welches der Hofgärtner Thomas
Grüning besaß.
Der erste Münzmeister hieß Christoph Carpe, früher braun-
schweigischer Münzmeister zu Ellrich. In der am 10. Januar ge-
nannten Jahres ausgefertigten Anstellungsurkunde heißt es, daß ihm
dieses Amt auf ein Jahr übertragen werde, dagegen verspricht er,
wöchentlich 300 Gulden Schlägeschatz zu entrichten, den Wardein
selbst zu halten und zu besolden, an Schrot und Korn den benach-
barten Münzen des Obersächsichen Kreises gemäß auszuprägen und
sich ihnen gleich zu halten, auch die Anzahl der Stücke darnach
 
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