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machet man in so schön, das er im als
wol geviel, das er gedacht: ich will in be-
halten und selber darauss trinken und im
einen andern machen nach dem ersten.
Und für uff einem schyff hyn mit dem
knaben. Do ward den vatter gar seer
dürsten und sprach zü dem sun: Bringe
mir ein wasser in dem ersten köpf. Do
gieng der sunn zu dem wasser und viel
mit dem köpf hynein und ertrank. Das
was dem vatter layd und für doch für
sich zü dem heyligen und kam in sein
münster und leget den andern köpf uff
den altar sant Niclaus. Do sprang er
wider herabe, do satzt er in wider daruff
do viel er aber herabe. Do erschrack er
gar seer und satzt in zü dem dritten mal
daruff, do viel er aber herab, wann sant
Niclaus wolt sein nit. Do sah der vatter
den sun mit dem ersten köpf dort her
geen. Do ward der vatter fro und sprach:
Sun, wie ist dir geschehen? Do sprach der
sun: Ich viel in das wasser und mich be-
hütet der lieb herr sant Niclaus, das mir
nichts geschah. Do ward der vatter so
fro, das er sant Nicolaus bayd köpf opfert
und danket got und im der gnaden und
für widerumb heym. <
55. Das Leiden Christi.
Acht Darstellungen, je zwei auf einer
Tafel untereinander, nur durch einen
breiten schwarzen Strich getrennt. Die
Anordnung ist folgende:
h i k 1
56
57
59
60
61
62
63
64
Die nötigen Bemerkungen siehe hinter Nr. 64.
56. Christus am Ölberg. Oben kniet
Christus mit blutigen Schweisstropfen auf
Gesicht, Händen und Füssen, nach rechts
gewandt, in felsiger Landschaft. Der
Engel mit dem Kelch fliegt von rechts
oben auf ihn zu. Ganz vorn unten schlafen
die drei Jünger Petrus, Johannes und
Jakobus d. J. Links im Hintergrunde kommt
Judas mit den Häschern bei Fackelbeleuch-
tung heran.
57. Christus vor dem Hohenpriester.
Rechts sitzt der Hohepriester auf einem
Stuhle, die Rechte zum Sprechen erhoben.
Von links schreitet Christus heran, beide
Hände mit einem Strick gebunden, den
ein gepanzerter Kriegsknecht hält. Hinter
ihm noch fünf andere Krieger. Ganz vorn
liegt ein Windhund.
58. Der Hohepriester. (Ausschnitt aus
Nr. 57-) _
59. Christus vor Pilatus. Pilatus in
Turban und Mantel aus Brokatstoff steht
links auf der Schwelle und erwartet Christus,
der von rechts in Begleitung von fünf
Kriegern heranschreitet.
60. Die Geisselung Christi. Christus
steht an der Säule, ein Scherge links hält
ihn am Haar und stösst -ihn mit dem Bein,
während er mit der Rute zum Schlage aus-
holt, auf der andern Seite steht einer mit
der Knute, ein dritter sitzt ganz vorn rechts
am Erdboden und bindet sich seine Rute
fest. Im Hintergrund rechts steht Pilatus
mit zwei Knechten.
61. Die Dornenkrönung Christi.
Christus, von Blut überstömt, einen Mantel
lose umgehängt, sitzt links auf einem Kasten.
Zwei Schergen sind beschäftigt, ihm die
Dornenkrone mit zwei Stäben auf dem
Haupt fest zu drücken. Rechts zwei Ge-
panzerte mit aufgerissenen Mäulern, die
Christus verhöhnen.
62. Die Ausstellung Christi. (Ecce
homo.) Links steht Christus, nur lose mit
einem Mantel bekleidet, rechts neben ihm
Pilatus, der mit einem Stab in der Linken
noch mehr von Christi Körper zu entblössen
sucht. Rechts, den beiden gegenüber, stehen
die gestikulierenden und schreienden Phari-
säer und Kriegsknechte.
machet man in so schön, das er im als
wol geviel, das er gedacht: ich will in be-
halten und selber darauss trinken und im
einen andern machen nach dem ersten.
Und für uff einem schyff hyn mit dem
knaben. Do ward den vatter gar seer
dürsten und sprach zü dem sun: Bringe
mir ein wasser in dem ersten köpf. Do
gieng der sunn zu dem wasser und viel
mit dem köpf hynein und ertrank. Das
was dem vatter layd und für doch für
sich zü dem heyligen und kam in sein
münster und leget den andern köpf uff
den altar sant Niclaus. Do sprang er
wider herabe, do satzt er in wider daruff
do viel er aber herabe. Do erschrack er
gar seer und satzt in zü dem dritten mal
daruff, do viel er aber herab, wann sant
Niclaus wolt sein nit. Do sah der vatter
den sun mit dem ersten köpf dort her
geen. Do ward der vatter fro und sprach:
Sun, wie ist dir geschehen? Do sprach der
sun: Ich viel in das wasser und mich be-
hütet der lieb herr sant Niclaus, das mir
nichts geschah. Do ward der vatter so
fro, das er sant Nicolaus bayd köpf opfert
und danket got und im der gnaden und
für widerumb heym. <
55. Das Leiden Christi.
Acht Darstellungen, je zwei auf einer
Tafel untereinander, nur durch einen
breiten schwarzen Strich getrennt. Die
Anordnung ist folgende:
h i k 1
56
57
59
60
61
62
63
64
Die nötigen Bemerkungen siehe hinter Nr. 64.
56. Christus am Ölberg. Oben kniet
Christus mit blutigen Schweisstropfen auf
Gesicht, Händen und Füssen, nach rechts
gewandt, in felsiger Landschaft. Der
Engel mit dem Kelch fliegt von rechts
oben auf ihn zu. Ganz vorn unten schlafen
die drei Jünger Petrus, Johannes und
Jakobus d. J. Links im Hintergrunde kommt
Judas mit den Häschern bei Fackelbeleuch-
tung heran.
57. Christus vor dem Hohenpriester.
Rechts sitzt der Hohepriester auf einem
Stuhle, die Rechte zum Sprechen erhoben.
Von links schreitet Christus heran, beide
Hände mit einem Strick gebunden, den
ein gepanzerter Kriegsknecht hält. Hinter
ihm noch fünf andere Krieger. Ganz vorn
liegt ein Windhund.
58. Der Hohepriester. (Ausschnitt aus
Nr. 57-) _
59. Christus vor Pilatus. Pilatus in
Turban und Mantel aus Brokatstoff steht
links auf der Schwelle und erwartet Christus,
der von rechts in Begleitung von fünf
Kriegern heranschreitet.
60. Die Geisselung Christi. Christus
steht an der Säule, ein Scherge links hält
ihn am Haar und stösst -ihn mit dem Bein,
während er mit der Rute zum Schlage aus-
holt, auf der andern Seite steht einer mit
der Knute, ein dritter sitzt ganz vorn rechts
am Erdboden und bindet sich seine Rute
fest. Im Hintergrund rechts steht Pilatus
mit zwei Knechten.
61. Die Dornenkrönung Christi.
Christus, von Blut überstömt, einen Mantel
lose umgehängt, sitzt links auf einem Kasten.
Zwei Schergen sind beschäftigt, ihm die
Dornenkrone mit zwei Stäben auf dem
Haupt fest zu drücken. Rechts zwei Ge-
panzerte mit aufgerissenen Mäulern, die
Christus verhöhnen.
62. Die Ausstellung Christi. (Ecce
homo.) Links steht Christus, nur lose mit
einem Mantel bekleidet, rechts neben ihm
Pilatus, der mit einem Stab in der Linken
noch mehr von Christi Körper zu entblössen
sucht. Rechts, den beiden gegenüber, stehen
die gestikulierenden und schreienden Phari-
säer und Kriegsknechte.