DOI Artikel:
Kühne, Lothar: Sozialistische Konsumtionsweise und ästhetische Gestaltungskonzeption
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.30595#0009
Lothar Kühne
Sozialistische Konsumtionsweise und ästhetische Gestaltunqs-
konzeption
Gestaltung industrieller Erzeugnisse ist immer als Funktlon
der gesellschaftlichen Produktionsweise zu begreifen. Das ist
zwar nicht immer am einzelnen Produkt signifikant, aber in
Jedem Falle an dem bestimmten Produktenkosmos und an dem durch
diesen konstituierten System von Lebensbedingungen. Als Funktion
der gesellschaftlichen Produktionsweise formiert die Produkt-
gestaltung wesentliche Beziehungen der Konsumtion, die hier nur
unter dem Gesichtspunkt der individuellen Konsumtion gefaßt
werden soll. Zweifellos verdient die theoretische Untersuchung
der individuellen Konsumtionsweise bei der Gestaltung der ent-
wickelten sozialistischen Gesellschaft und schließlich im Pro-
zeß des allmählichen Obergangs von der ersten zur zweiten Phase
der kommunistischen Gesellschaftsformation erhöhte Aufmerksam-
keit. Das einmal in sinnfälliger Weise, weil viele mit der in-
dividuellen Konsumtion verbundene Problerae immer sichtbarer
hervortreten. Besonders aber, weil die Entwicklung der dem
Sozialismus entsprechenden individuellen Konsumtion ein wich-
tiger Faktor unserer gesellschaftsstrategischen Konzeption der
weiteren Gestaltung der entwickelten sozialistischen Gesell-
schaft ist . Die individuelle Konsumtion ist im Kapitalismus ein
Mittel der Realisierung des Profits - und das im ökonomischen
und im ideologischen Sinne. In der kommunistischen Gesellschaft
dient die Produktion und die Konsumtion wesentlich der Entwick-
lung der Individuen als Persönlichkeit .
1. Zum Beqriff der Konsumtion
Um den Zusammenhang von individueller Konsumtion und sozia-
listischer Politik zu erfassen, müssen theoretisch die entfsl-
teten Inhalte des Begriffs der Konsumtion herausgearbeitet
werden. Die verkehrte Vereinfachung des Begriffs der Konsumtion
als Verbrauch ist gegen diesen Zusammenhang varschlossen , indem
sie eine Gleichsetzung von Verbrauch und Konsumtion voraussetzt.
Diese Gleichsetzung ist natürlich auf die Oberzeugungskraft des
Augenscheinlichen gestützt und reflektiert auf eine blinde
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Sozialistische Konsumtionsweise und ästhetische Gestaltunqs-
konzeption
Gestaltung industrieller Erzeugnisse ist immer als Funktlon
der gesellschaftlichen Produktionsweise zu begreifen. Das ist
zwar nicht immer am einzelnen Produkt signifikant, aber in
Jedem Falle an dem bestimmten Produktenkosmos und an dem durch
diesen konstituierten System von Lebensbedingungen. Als Funktion
der gesellschaftlichen Produktionsweise formiert die Produkt-
gestaltung wesentliche Beziehungen der Konsumtion, die hier nur
unter dem Gesichtspunkt der individuellen Konsumtion gefaßt
werden soll. Zweifellos verdient die theoretische Untersuchung
der individuellen Konsumtionsweise bei der Gestaltung der ent-
wickelten sozialistischen Gesellschaft und schließlich im Pro-
zeß des allmählichen Obergangs von der ersten zur zweiten Phase
der kommunistischen Gesellschaftsformation erhöhte Aufmerksam-
keit. Das einmal in sinnfälliger Weise, weil viele mit der in-
dividuellen Konsumtion verbundene Problerae immer sichtbarer
hervortreten. Besonders aber, weil die Entwicklung der dem
Sozialismus entsprechenden individuellen Konsumtion ein wich-
tiger Faktor unserer gesellschaftsstrategischen Konzeption der
weiteren Gestaltung der entwickelten sozialistischen Gesell-
schaft ist . Die individuelle Konsumtion ist im Kapitalismus ein
Mittel der Realisierung des Profits - und das im ökonomischen
und im ideologischen Sinne. In der kommunistischen Gesellschaft
dient die Produktion und die Konsumtion wesentlich der Entwick-
lung der Individuen als Persönlichkeit .
1. Zum Beqriff der Konsumtion
Um den Zusammenhang von individueller Konsumtion und sozia-
listischer Politik zu erfassen, müssen theoretisch die entfsl-
teten Inhalte des Begriffs der Konsumtion herausgearbeitet
werden. Die verkehrte Vereinfachung des Begriffs der Konsumtion
als Verbrauch ist gegen diesen Zusammenhang varschlossen , indem
sie eine Gleichsetzung von Verbrauch und Konsumtion voraussetzt.
Diese Gleichsetzung ist natürlich auf die Oberzeugungskraft des
Augenscheinlichen gestützt und reflektiert auf eine blinde
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