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Hochschule für Industrielle Formgestaltung [Hrsg.]
Kolloquium zu Fragen der Theorie und Methodik der Industriellen Formgestaltung — 6.1982

DOI Artikel:
Luckner, Peter: Problemskizze zur ästhetischen Spezifik der Arbeitsumweltgestaltung
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https://doi.org/10.11588/diglit.30598#0173
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Handlungsfähigkeit der Individuen die Notwendigkeit der op-
timalen Variabilität.
Scbema 5 zeigt den Grundalgorithmus des gestalteriscben Vor-
anscbreitens. Der Gestaltungsprozeß ist ein stark arbeits-
teiliger; er basiert auf der Zusammenftibrung der Ergebnisse
vieler Wissenschaftsdisziplinen. Andererseits hat der lndu-
strielle Formgestalter.(der Produktgestalter und der Umwelt-
gestalter) den Anspruob, Koordinator dieses Erarbeitungspro-
zesses zu sein. Dieser Ansprucb erwächst aus der am tiefsten
angelegten spezifischen praktisoh-geistigen und praktisch-
gegenständlichen Wirklichkeitsbeziehung. Entsprecbend muß
der Gestalter einen Zeicbenvorrat besitzen, der, mit zuneh-
mender Lösungsganzheitssicht dlcbter werdend, alle tangieren-
den und treffenden Erkenntnisbereiche umfaßt. Darauf ist die
Rahmenmethode (wie sie an der Hochsohule fllr industrielle
Formgestaltung praktizlert wlrd) ausgericbtet. Gegenstand
gründlicher Information sind die die FunktionsgUte der Tä-
tlgkeit und des Produktionsprozesses bestimmenden Wissen-
sobaftsbereicbe wie Arbeitswissenschaften (plus Arbeits-
und Gesundbeitsschutz), sind Technologie und Organlsation.
Im gUnstigen Fall (der der Standardfall sein sollte), Uber-
nimmt der Gestalter die betreffenden Ergebnisse und legt sie
zugrunde. Obwohl die Industriearchitektur aucb Bestandteil
des Informationsfeldes ist, sind ihre Maßgaben anders zu be-
handeln. Erstens, weil sie ebenfalls auf ganzheitlioher Sicht
errichtet sind und zweitens, weil sie im weiteren Gestaltungs-
prozeß Gegenstand dialogischer Verständigung (d.h. Anpassung)
mit der Formgestaltung sind. Mit dem Wiederentdecken und dem
geplanten verstärkten Praktizieren des Baudesigns stärkt die
Industriearohitektur ihre Rolle im Projektierungsprozeß; das
ist im Hinblick auf den gemeinsamen Zielpunkt: Erlebnisganz-
heit von großer Wiohtigkeit.
Ausgezeichnetes Objekt der Analysenpbase im Gestaltungspro-
zeß ist der Produzent. Er ist ansatzweise unter ethnischem
Aspekt und entfaltet unter dem Aspekt Klassenzugehörlgkeit,

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