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Hochschule für Industrielle Formgestaltung [Hrsg.]
Kolloquium zu Fragen der Theorie und Methodik der Industriellen Formgestaltung — 6.1982

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Ameling, Lothar: Zu Ausdrucks- und Bedeutungsaspekten des Erscheinungsbildes der Straßenbahn
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https://doi.org/10.11588/diglit.30598#0200
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Bereits wenige Jahre später wurde das dritte wesentliehe Ele-
ment mit der Oberleltung und den Stromabnehmem hinzugefllgt.
Zum Inbegriff besonderer Leistungsfähigkeit gegenliber der
herkömmliohen Pferdebahn wurde das neue Verkehrsmittel durch
das soheinbare Feblen Jegllcben Antriebs, denn der Elektro-
motor blieb nahezu unsiohtbar. Wenn auoh die Beförderungska-
pazität der ’Wagen selbst zunäcbst nioht erhöht wurde, nahm
die Effektivität durch den Yerzicht auf den tierisohen An-
trieb, die höhere Fahrgeschwindigkeit und eine sohnellere
Wagenfolge in der Potenz sprungbaft zu. (Abb. 1/2)
Als leistungsstärkere Motoren und wagenbauliohe Weiterent-
wioklungen die Zusammenstellung von Wagenzllgen mit ein oder
zwei Beiwagen und den Einsatz größerer Wagen ermöglichten,
spiegelte auch die Ersoheinung der Wagen selbst diesen Lei-
stungszuwachs wider.
In der Folge bemühte man sioh, solche besonders auf die Fahr-
geschwindigkeit bezogenen Leistungsaspekte zeiohenhaft Uber
die Gestalt zu vermitteln, u. a. duroh besonders dynamisch
(pfeilartig) geformte Frontpartien an den Wagen. In dlesem
Rahmen werden auoh Tendenzen des Styling deutlich (vgl. 2.1.).
Die in jUngster Zeit bei Straßenbahnen, z. B. den Kurzgelenk-
triebwagen KT 4 D, ablesbare Entwioklung der Leichtbauweise
ist als ein weiterer vergegenständlichter Ausdmok der Lei-
stungsfähigkeit anzusehen.
Neben den Leistungsinformationen finden sioh vor allem solohe
Merkmale in der Produkterscbeinung der Straßenbahn, die auf
den unmittelbaren praktisohen Gebrauoh gerichtet sind. Als
die Straßenbahn seinerzeit als neues städtisohes Massenver-
kebrsmittel eingefUhrt wurde, förderte die von der Pferdebahn
her vertraute Gestalt mit großer Wahrscbeinlichkeit selne
Nutzung durch die Stadtbevölkerung. Die mit dem Gebrauoh ver-
bundenen Handlungen blieben fUr den Fabrgast lm wesentliohen
unverändert. Erst mit der Erböhung der Fahrgeschwindigkeit
und der Wagenfolge mußte der Fahrgast neue Benutzungsformen

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