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Hochschule für Industrielle Formgestaltung [Editor]
Kolloquium zu Fragen der Theorie und Methodik der Industriellen Formgestaltung — 7 Teil 2.1983

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Müller, Johannes: Zu methodologischen Problemen der rechnerunterstützten Erzeugnisentwicklung
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https://doi.org/10.11588/diglit.30601#0033
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nicht. Er geht programra- bzw. dialogtechniech heran und wickelt
deshelb ebenfalls neue Möglichkeiten nicht aus. Er schreibt
vielraehr aus seiner Sicht verstandene Erfah-
rungen bzw. Traditionen fest .

- Ira besten Falle wird der Fortschritt durch mathematisch beson-
ders versierte Ingenieure getragen - im Maschinenbau also vor
allem durch Mechanisraentechnikert angewandte Mechaniker» Thermo-
dynamiker bzw. durch Bauelementefachleute. Das ist zwar im all-
gemeinen günstig - 9ie sind Techniker - aber auch sie projezie-
ren einerseits vzw. die für ihre Fachgebiete spezifi-
8 c h e n Denkweisen und vorgefaßten Meinungen in die Dialog-
szenarien, andererseits klammern sie aus den Systemkonzepten
ganz unbewußt Arbeitsphasen aus, die für komplexe Leistungen
wenigstens ebenso große Bedeutung haben wie Berechnen, Gestal-
ten, Optimieren, Detaillieren bzw. Zeichnen. Dazu gehört das
Präzisieren komplexer Aufgabenstellungen , die Dekompo9ition
solcher Aufgaben, Literatur- und Patentrecherche, Suche bzw .
Synthese neuer Wirkprinzipe, die Komposition von Teillösungen
zur Gesaratlösung und nicht zuletzt das ingenieurgemäße Experi-
raent /7/, /8/.

Die genannten Gefahren werden umso bedrohlichar, Je mehr der
Bestand an Programmen bzw. Dialogsystemen anwächst. Der große
Vorteil der elektronischen Datenverarbeitungstechnik: der
Lösungsweg e i n e r Aufgabe kann immer - auf gewisser Super-
positionsebene - für die Klasse derartiger Aufgaben festgehalten
werden: verkehrt sich Insofern ins Gegenteil, als die erste
rechnerunterstützte Lösung ein Vielfaches des "manuellen" Vor-
gehens kostet, sich also im allgemeinen nur lohnt, wenn damit
ein bleibender Fakten- bzw. Programmgewinn den Speicher erwei-
tert. De mehr investiert wird, umso mehr wird festgeschrieben
und umso weniger kann die Investition ohne weiteres preisgege-
ben werden. So verbaut man sich flexibles Verhalten umso mehr,

Je mehr unverständig Ergebnisse erbracht werden
und es ist zu fragen, wie weit damit der Anwender, der etwas
1 e i 8 t e n eoll, eingeschränkt wird.

(3) Modellbildung und Datenmanipulation einerseits, Informations-
verwaltung andererseits sind jedenfalls heute noch überwiegend
getrennt. Im wesentlichen liegen für den Inge-
 
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