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Frankfurter Meß-Relation, das ist: halbjährliche Erzehlungen der neuesten Staats - und Welt-Geschichten — 1773/​1774

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Fünfter Haupttitul. Von dem Königreich Spanien
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https://doi.org/10.11588/diglit.53669#0039
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Von dem Königreich Spanien. Zf
ttoffenen Waffenstillstand , und man glaubt, daß der form,
liche Fcied-e bald folgen werde. Zu einem Beweiß dieser Vermurhung
führt man an, daß der Kayser von Marocco einen Brief an Se.
Catholsssie Majestät geschrieben habe, darinnen derselbe versichert, daß
er von allen feindseligen Unternehmungen auf Ceuta weit entfernet fty,
und vielmehr aufrichtig wünsche, mit Spanien dis vollkommenste
Freundschaft zu unterhalten- Er fügt zu diesen Versicherungen hinzu,
daß zwar sein ältester Sohn die Truppen angereitzr, diesen Platz anzu-
greifen; ec habe ihn aber, so bald er Nachricht davon empfangen,
von seinem Hofe verbannt, und ihn gmsthigt, sich in des Innerste
von Afcica zu flüchten.
Von dem König liefert ein Brief aus Madrid folgende Schilde-Cöaraktsrdes
rung: „Ec ist nicht nur ein guter König, sondern auch ein guter Va-Königs.
ter. Sein; Staatswisienschafft ist nicht geringe; dabey ist er ein guter
Christ, und kein Machiavel. Die Unterdrückung der Jesuiten in sei-
nem Königreiche, und die Vertilgung dieses Ordens geschahen mit
Ueberlegung, und seine Beharrung in diesem Entschluß war helden-
mütig. Den Kayser schätzet er wegen feines Verstandes sehr hoch,
und die Kayserin Königm wegen ihrer Thaten und klugen Aussichten.
Den König von Preussen bewundert er, und der König von Pohlen
wird von ihm bedauert. Er würde die Macht dec Barbarischen Staa-
ten leicht unterdrücken können, wenn sie nicht von christlichen Mächten
immer unterstützet würden. Petersburg und Constüntinopel, sagt er,
werden allezeit Reichs blechen. Der Prinz von Masserano wird von
ihm als ein treuer Rathgeber angesehen. In Ansehung Englands ist
er der Mynung, daß ein längerer Friede weder die Macht, noch
Handlung, noch das Gleichgewicht stöhren werde. Beyde Königreiche
haben bereits mehr Land und Leute, als sie zu gebrauchen wissen, oder
zu ihrer Wohlfahrt nöwig haben. Maa redet ''m Madrid gegenwärtig
eben so frey von der Religion und Sraatssachen, als man in London
davon zu reden gewohnt ist, rc."
Was die Verordnungen anlangt, die in diesem Königreiche srgcm-Allerbanö
gen sind, so führen wir hier Zuvörderst eine an, welche der Handlung Verordne
zum besondem Vortheil gereicht Zu folge derselben sind die Holländi-gm,
sche und andere Schisse, welch? biM-r, wenn sie zuCarthagenaSalz
an Bord nehmen wollten, vorher nach Alicante geben müssen, um dis
Erlaubnis dazu zu holen, von dieser Verbindlichkeit befteyct, und
können nunmehr in Catthagena selbst die Erlaubnis dazu zu holen,
Er Mn
 
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