DOI Heft:
Zehenter Haupttitul. Von den Geschichten der Päbste und andern Italiänischen Königreichen und Staaten
DOI Heft:Eilfter Haupttitul. Von Asiatischen Geschichten
DOI Seite / Zitierlink:https://doi.org/10.11588/diglit.53670#0195
Von den Geschichten der Pabsts u. Jtas. Königreichen u. Staaken, ß §
Kejzi Eminenz in dem Amte eines Datarius unter Verzicht auf das
Erzbr'ßkhum von Bologna bestättiget.
Am i6ten Fedr. hatten die beedm Herren Cardinals Rezzonkco die
Ehre, von dem neuen heiligen Vater zur Tafel gezogen zu werden,
welcher disselbs als dis Werkzeugs betrachtet, deren sich die göttliche
Weisheit bedienet hat, ihn zu der Höhe eines sichtbaren Oberhaupö
der Kirchs zu erheben. Der Cardinal Giraud, der zu dsr Würde eines
Proaudasr Sr. Heiligkeit mit Verzicht auf sein Erzbißkhum von Fer-
rara ernannt worden, hat, wie man glaubt, sich diese Bedienung ge-
fallen lassen, indem sr bereits verschiedene von seinem Hofstaate verab-
schiedet hat; und dieses ErzbLßthum wird nun entweder dem Cardinal
Borgheft, oder dem Cardinal Delci Zu Meile werden. Als Monsign.
Alfani zur Augienz bey Sr. Heiligkeit e-srgelüffm wurde, sagte der
Pabst zu ihm : Sie schm Monsignsr, daß GOtt uns zu dieser höch-
sten Würde erhoben hat; aber nicht, daß wir uns wsgm des von Ih-
nen uns zugefügtm Unrechts rächen sollen. Der heilig Vater hat sich
Ley dieser Gelegenheit verlauten lassen, Laß alle diejenigen, die da sol-
len erfunden werden, saß sie zu dm Aemtsrn nicht durch die Thur,
sondern durch die Fenster gestiegen ftyn, durch jene hinaus gehen Men:
diejenigen hingegen, welche durch die Thür, d. i. durch rechts Wege
dazu gelangt sind, werden von oen Fenstern Zusehen, wie jene hinaus
wandern.
Eilfter Hmrpttitul.
Von Asiatischen Geschichten.
F^er mit Rußland geschloffene Friede verursachte in Constantinope!
einige Bewegungen. Ern Schreiben aus dieser Hauptstadt drückt
sich also aus. »Es war am r 6(en Jul. als die mißliche Botschaft hier
eingieng, daß beynahe 140. tausend Mann von unfern Truppen den
Groß, Vezier schändlich verlassen, und ihren Fahnen Len Rücken ge-
wendet haben. Da nun bey Vieser bedenklichen Lage kein Rettungs-
wittel mehr zu hoffen war, und der Heerführer selbst in der nächsten
Gefahr stund, in Gefangenschaft zu gerachsn, so hielte der Großherk
einen Divan, darinn mit eimnüthigsr Stmme beschlossen wurde, zur
Stunde einen neuen Befehl an den Groß,Vezier zu fertigen/ daß er
Z? rmt
Kejzi Eminenz in dem Amte eines Datarius unter Verzicht auf das
Erzbr'ßkhum von Bologna bestättiget.
Am i6ten Fedr. hatten die beedm Herren Cardinals Rezzonkco die
Ehre, von dem neuen heiligen Vater zur Tafel gezogen zu werden,
welcher disselbs als dis Werkzeugs betrachtet, deren sich die göttliche
Weisheit bedienet hat, ihn zu der Höhe eines sichtbaren Oberhaupö
der Kirchs zu erheben. Der Cardinal Giraud, der zu dsr Würde eines
Proaudasr Sr. Heiligkeit mit Verzicht auf sein Erzbißkhum von Fer-
rara ernannt worden, hat, wie man glaubt, sich diese Bedienung ge-
fallen lassen, indem sr bereits verschiedene von seinem Hofstaate verab-
schiedet hat; und dieses ErzbLßthum wird nun entweder dem Cardinal
Borgheft, oder dem Cardinal Delci Zu Meile werden. Als Monsign.
Alfani zur Augienz bey Sr. Heiligkeit e-srgelüffm wurde, sagte der
Pabst zu ihm : Sie schm Monsignsr, daß GOtt uns zu dieser höch-
sten Würde erhoben hat; aber nicht, daß wir uns wsgm des von Ih-
nen uns zugefügtm Unrechts rächen sollen. Der heilig Vater hat sich
Ley dieser Gelegenheit verlauten lassen, Laß alle diejenigen, die da sol-
len erfunden werden, saß sie zu dm Aemtsrn nicht durch die Thur,
sondern durch die Fenster gestiegen ftyn, durch jene hinaus gehen Men:
diejenigen hingegen, welche durch die Thür, d. i. durch rechts Wege
dazu gelangt sind, werden von oen Fenstern Zusehen, wie jene hinaus
wandern.
Eilfter Hmrpttitul.
Von Asiatischen Geschichten.
F^er mit Rußland geschloffene Friede verursachte in Constantinope!
einige Bewegungen. Ern Schreiben aus dieser Hauptstadt drückt
sich also aus. »Es war am r 6(en Jul. als die mißliche Botschaft hier
eingieng, daß beynahe 140. tausend Mann von unfern Truppen den
Groß, Vezier schändlich verlassen, und ihren Fahnen Len Rücken ge-
wendet haben. Da nun bey Vieser bedenklichen Lage kein Rettungs-
wittel mehr zu hoffen war, und der Heerführer selbst in der nächsten
Gefahr stund, in Gefangenschaft zu gerachsn, so hielte der Großherk
einen Divan, darinn mit eimnüthigsr Stmme beschlossen wurde, zur
Stunde einen neuen Befehl an den Groß,Vezier zu fertigen/ daß er
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