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Frankfurter Meß-Relation, das ist: halbjährliche Erzehlungen der neuesten Staats - und Welt-Geschichten — 1785

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https://doi.org/10.11588/diglit.48263#0071
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Vom Königreich Spanien. 67

vorsichtige Weift MÄrhaltm , hatten ihm sein -Unglück zuwege ge-
bracht. -_—_,_—


Vom Königreich Franckreich.
q^en 2yten März wurde der Französische Hof durch die' EntbLndM
-der Königm von einem Prinzen in die lebhafteste Freude versetzt.
Der König kam in der grösten Galla nach Paris, um dem Himmel für
dft glückliche Entbindung der Königin zu dancken. Dies war ein Fest
für die ganze Stadt; Abends war Feuerwerckund allgemeine Beleuch-
tung; auch wurde Fleisch und Brod ausgetheiit. Der König war
mit der Art, wie er von seinem guten Pariser Völkchen empfangen
wurde, überaus wohl zufrieden. Unzählige Menge Volks umgab auf
allen Seiten den prächtigen Zug, und dennoch gieng -alles in der schöne
sten Ordnung und ohne den mindesten widrigen Zufall vorbey, indem
alle Wagen im langsamsten Schritts fahren mußten. Nach Verlauf
der sechs-Wochen hat die Königin eine gleiche Andachtsverrichlung
vorgenommen, und die Pariser hatten ein Zweytes Fest.
Den 24WN May hielt die Königin zu Paris ihren Einzug, um in
U. L. Frauenkirche und zu St. Genoveva ihr Dancksagungsgebet,we-
gen der glücklichen Entbindung von dem Herzog der Normandie zu
verrichten. In dem Wagen der Monarchin befanden sich die Gemahl
lin des ältesten Kön. Herrn Bruders, die Gräfin von Artois, die Prim
zeßin Elisabeth, die Herzogin von Chartr und die Prinzeßin von
Conde. Herr Salm, Rector der Universität, hatte von dem Frey-
Herrn von Breteuil Befehl erhalten, der Königin das gewöhnliche Be-
willkommungscompliment nicht abzustatten, wodurch allerhöchstdieftl-
ben einer langwierigen lattinischen Anrede enthoben wurden; in U. L.
Frauenkirche gerührte die Monarchin jedoch, so, wie in St. Genove-
va, die Bewillkommungscomplimente anzuhören. Von da gieng der
Zug nach der Thuillerie. Abends wohnten Allerhöchstdieseibe, in Ge-
sellschaft der Prinzeßin Elisabeth, dem Singspiele bey, nahmen sodann
bey der Gräfin von Artois das Abendmahl ein, und besahen demnächst
die Ihnen zu Ehren angestellten Beleuchtungen, worunter sich die auf
dem Ludwigsplatze besonders auszeichnete.
Bey dieser Gelegenheit melden wir folgende Nachricht. Zu Fleu-
ry, bey Meudon, wird ein Regiment aufgerichtet, welches blos aus
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