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Schuster, Der romanische Teil des Freiburger Münsters
bisher zu überwölben. Es tritt zuerst um 1100 im Von den ebengenannten, mit dem Freiburger
nördlichen Frankreich auf und gestaltet zunächst das Querschiff etwa gleichalterigen Bauwerken ist keines
Innere der Kirchen um, während das Äußere vor- sicher datiert, doch ist der in Frage kommende Teil
erst noch romanisch bleibt und erst gegen 1200 die
ausgesprochen gotischen Formen annimmt. „Die
Kenntnis dieser französischen Errungenschaften ver-
breitet sich in Deutschland seit rund 1180, und zwar
dadurch, dass deutsche Meister ersichtlich nach Frank-
reich gegangen sind. Denn die Außenansicht bleibt
Inneres der Kuppel.
die deutschromanische, nur zu größerem Reichtum
ausgestaltet, während sich im Innern die frühgotischen
Rippengewölbe mit allen ihren Einzelheiten heimisch
gemacht haben. Solche Bauten sind insbesondere
die Dome zu Basel und zu Worms, der Ostteil des
Speierer und Trierer Domes, das Kreuzschiff des
Münsters zu Freiburg usw. Sie stellen den richtigen
,Übergangsstil' für Deutschland dar1." Etwa seit 1230
tritt der gotische Stil auch am Äußeren der Kirchen
in Deutschland auf.
des Baseler Münsters wahrscheinlich bald nach dem
Brande von 1185 entstanden. Der jetzt noch vor-
handene romanische Teil des Freiburger Münsters
Hasak a. a. O. S. 5.
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I Hauptturm, II Fruhgotische Joche, III Querschiff,
A Höhe des Münsterplatzes jetzt.
B Höhe des Münsterplatzes in romanischer Zeit.
Sockelprofile der Südseite.
stammt jedenfalls nicht mehr aus der Zeit der Grün-
dung der Stadt zu Ende des 11. oder anfangs des
12. Jahrhunderts (älteste Verfassungsurkunde 1120),
auch ist er kein Umbau einer älteren Anlage. Nach
Schäfer2 ist die Kirche „ein Werk im ganzen etwa
2 K. Schäfer, Die älteste Bauperiode des Münsters zu Frei-
burg im Breisgau. Freiburg 1894 S. 28.
Schuster, Der romanische Teil des Freiburger Münsters
bisher zu überwölben. Es tritt zuerst um 1100 im Von den ebengenannten, mit dem Freiburger
nördlichen Frankreich auf und gestaltet zunächst das Querschiff etwa gleichalterigen Bauwerken ist keines
Innere der Kirchen um, während das Äußere vor- sicher datiert, doch ist der in Frage kommende Teil
erst noch romanisch bleibt und erst gegen 1200 die
ausgesprochen gotischen Formen annimmt. „Die
Kenntnis dieser französischen Errungenschaften ver-
breitet sich in Deutschland seit rund 1180, und zwar
dadurch, dass deutsche Meister ersichtlich nach Frank-
reich gegangen sind. Denn die Außenansicht bleibt
Inneres der Kuppel.
die deutschromanische, nur zu größerem Reichtum
ausgestaltet, während sich im Innern die frühgotischen
Rippengewölbe mit allen ihren Einzelheiten heimisch
gemacht haben. Solche Bauten sind insbesondere
die Dome zu Basel und zu Worms, der Ostteil des
Speierer und Trierer Domes, das Kreuzschiff des
Münsters zu Freiburg usw. Sie stellen den richtigen
,Übergangsstil' für Deutschland dar1." Etwa seit 1230
tritt der gotische Stil auch am Äußeren der Kirchen
in Deutschland auf.
des Baseler Münsters wahrscheinlich bald nach dem
Brande von 1185 entstanden. Der jetzt noch vor-
handene romanische Teil des Freiburger Münsters
Hasak a. a. O. S. 5.
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I Hauptturm, II Fruhgotische Joche, III Querschiff,
A Höhe des Münsterplatzes jetzt.
B Höhe des Münsterplatzes in romanischer Zeit.
Sockelprofile der Südseite.
stammt jedenfalls nicht mehr aus der Zeit der Grün-
dung der Stadt zu Ende des 11. oder anfangs des
12. Jahrhunderts (älteste Verfassungsurkunde 1120),
auch ist er kein Umbau einer älteren Anlage. Nach
Schäfer2 ist die Kirche „ein Werk im ganzen etwa
2 K. Schäfer, Die älteste Bauperiode des Münsters zu Frei-
burg im Breisgau. Freiburg 1894 S. 28.