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Münsterbau-Verein <Freiburg, Breisgau> [Editor]
Freiburger Münsterblätter: Halbjahrsschrift für die Geschichte und Kunst des Freiburger Münsters — 10.1914

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Albert, Peter P.: Urkunden und Regesten zur Geschichte des Freiburger Münsters, [14]
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https://doi.org/10.11588/diglit.2546#0085
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Albert, Urkunden und Regesten zur Geschichte des Freiburger Münsters

ee und mahelschaft gütlich, früntlich und einhellichich
vorab und vorus mit rechten angedingten fürworten der
heiligen ewigen unbegriffenlichen trivaltikeit gott vater,
sun und heiligem geist, drin personen eins ungeteilten
wesens, der hochgelopten unberürten himelküngin, mueter
und erwerbe/in aller gnaden magd Marie, allem himel-
schen her und in gott geheiligeten zue jubel, lob, wirden
und eren, sonder ouch iren vorverfaren gemaheln, vater,
muter, kinden, fründen, ir selbs, aller ir nachkommen
und allen elenden glöbigen seien, umb das ir allerbest
heilsamklicher rat werden mög, ze hilf und trost, sünd,
schuld und misstat dadurch abzelegen und gottlicher
barmherzikeit ze versünen mit gueter zitiger vorbetrach-
tung wolbedachts muets und rats zue den ziten, da si das
wol getun mochtent, nit mit listen, worten noch gever-
den betrogen, verfürt noch hindergangen, sonder us
eigner ir gewissnen und wisung ir höhern Vernunft für-
genomen und gedacht hettent, us eignem irem zit-
lichen guot inen von gott dem allmechtigen verlihen ein
priesterpfründ nach der benanten frou Margreten von
Kilchein tod und abgang ufzerichten und ze stiften, ze
ordnen, ze verschaffen und ze machen, ordneten, schufen
und machtent also beide recht und redlich offenlich in
gericht einer rechten steten ewigen unwiderrueflichen
iemerwerenden Ordnung und gemecht und wolten ouch
solich gemecht und Ordnung hiemit geschehen sin und
geton haben in alle weg, wis, maß und form und mit
allen Worten, werken und geberden, wie solich Ordnung
und gemecht durch gott und der seien heil angesehen
nach Satzung, harkommen oder gewonheit alles rechten
geistlichs und weltlichs allerbast bestan, craft und macht
haben und damit soliche pfründ ufgericht gestift und
volbracht werden solt und möcht in massen mit ge-
dingen und Worten, wie haran begriffen, geschriben stat
und volget also: Wenn und alsbald die obgenant frou
Margret von Kilchein mit tod abgangen und von disem
tal der trähnen gescheiden wer, das denn die dri unser
lieben frouen buws pfleger ze Fryburg, weliche uf die
zit werent, die si beide hiemit zue diser ir Ordnung us-
richter und volbringer satztent, von stund an fürderlich
mit und us den einundzweinzig pfund pfenning gelts,
so si jerlich uf sant Martins tag ab dem rat und der
statt Fryburg ze zins heften nach lut des gultbriefs
darüber begriffen, ufrichten stiften und machen soltent,
dieselb gült und brief si ouch ietz daran schüfen und
ordeneten, ein ewige priesterpfründ uf dem altar in
unser lieben frouen pfarrkilchen ze Fryburg bi ziten
durch wiland den strengen vesten herr Hans Bern-
harten Swewlin Im Hoff, ritter, frou Margreten von
Kilchein erren gemaheln seligen, und si ufgericht, ge-
buwen und gestift und dieselbe pfrund mit Stiftungbrief
und ordenlichem bischoflichem gewalt und an andern
orten, wa des not wurde oder sich geburte, schaffen und
tun, bestetigen nach aller notturft, wie und was von
recht oder gewonheit zue vollkomenheit und bestetigung
solicher pfründ gehört, alles in und mit costen irs zit-
lichen guets alsdenn nach tod verlassen, das ouch ir erben
daran geben und bezalen soltent in craft diser Ordnung
on allen intrag und widerred ungevarlich. Dieselb uf-
gerichte, begabte und bestetigete pfründ soltent des
ersten und anfangs die gemelten dri unser frouen buws
pfleger, weliche uf die zit werent, lihen Johansen Tho-
man, Rudolfs von Kilchein, der benanten frou Margreten
von Kilchein vaters seligen, liplichem ledigem sun und

den bischoflichem ordenlichem gewalt presentieren, für-
schicken und daruf bestetigen lassen, alles ob er als-
dann zue priesterlicher wirdikeit oder zue schuel und lere
geschickt und tougenlich; ob er aber das nit were oder
das nit erlepte, sust einem priester, an dem si be-
dunkt, das allerbast angeleit sin und der also geschickt
und wesens sig, in massen in dem artikel der lihung
hernach volget, on alle geverd. Und umb das unser
frouen pfleger von ir ämpter wegen solicher Ordnung,
Stiftung und aller haran geschriben ding si antreffende
deste williger und geneigter sigent, die ze volbringen,
schufen und ordneten si beide an unser frouen buw
umb dieselb unmueß nach frou Margreten von Kilchein
tod von irem erb ze vallen dri guldin, die ir erben, es
wer herr Peter ir gemahel oder ander, von stund an be-
zalen und richten soltent, on intrag und widerred.
Wenn und wie dick aber, nachdem unser frouen pfleger
die pfrund also gestift, ufgericht und des ersten ver-
lihen hettent, dieselb pfründ darnach von abgang irs
caplans oder in ander weg ledig und on setz wurd,
als dick soltent in einem monat darnach dem nächsten
der vorgenanten frou Margreten von Kilchein erben und
nachkomen, wer die uf die zit werent, und nit unser
frouen pfleger die obgemelte pfründ einem erbern ge-
schickten priester, der guts erbers lümbdens, wandeis
und wesens sig oder der in jars frist priester werden
wolt und der sust kein kilchen noch ander pfründ hab
noch besitz, verlihen und den bischoflichem gewalt ant-
wurten, presentieren und fürschicken, als sich gebürt.
Derselb priester oder caplan solte ouch, vor und ee im
die pfründ gelihen oder er daruf presentiert wurde,
globen, sweren, sich verschriben und verbinden, dieselb
pfründ in selbs eigener person persönlich und durch
nieman andern ze besitzen, ze verdienen, ze besingen
und ze fürsehen, kein ander kilchen noch pfründ damit
ze halten, ze habend noch si on der liher gunst und
willen nit ze verwechslen und alles das ze volziehen
und ze tun, so dise ursprüngliche Stiftung und Ordnung
inhalt und die caplan zue Fryburg mit guter gewonheit
oder nach lut ir gesetzt und Ordnung halten sollent.
Wa er aber der vorgemelten pfründ personlich besess
nit tete, oder der obgeschriben ding eins oder me wider
der liher gunst und willen frevenlich nit hielte, so solte
alsdann ze stund die genant pfründ von solicher geschieht
recht und redlich lidig sin, vacieren und durch die liher
einem andern mit underscheid, wie vorstat, gelihen
werden, on intrag und widerred. Die obgenanten elichen
gemechid ordneten, machten und schufen ouch, daz von
stund an nach frou Margreten abgang den gemeinen
caplan an ir presenzus den egemelten einundzweinzig
pfunt pfenning'gelts jerlich uf sant Martins tag werden,
si darus haben und inen ein ieglicher diser pfründ cap-
lan zinsen solt einen guldin gelts widerköufig mit zwein-
zig guldin houptgut nach inhalt eins irs Statuten, dem-
selben gesetzt hiemitjgnug ze tund wisend: wer nüwe
pfründ in der obgenanten; pfarrkilchen ze Fryburg uf-
richten oder stiften wöll, das der zweinzig guldin houpt-
gut an die presenz geben oder machen soll etc. Und
söliche Ordnung gemecht und Verschaffung der gemelten
einundzweinzig pfund pfenninggeltes halb die pfründ
nach frou Margreten abgang damit ufzerichten und ze
stiften mit allen artikeln, wie vorstat, were ir beider
letster besetzter wille und solte also ewielich bestan,
sin, bliben und niemerme geendert, widerrueft noch ab-
 
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