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Friedländer, Max J.; Rosenberg, Jakob; Cranach, Lucas <der Ältere> [Ill.]
Die Gemälde von Lucas Cranach — Berlin, 1932

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https://doi.org/10.11588/diglit.11059#0035
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Textabb. 13. Herzog Ernst „der Bekenner"
von Braunschweig-Lüneburg. (Vgl. Kai. Nr. 260)

Bildnisstudie von L. Cranach d. A.

Textabb. 14. Herzog August von Sachsen,
späterer Kurlürst. (Vgl. Kat. Nr. 345)

Bildnisstudie von L. Cranach d. J.

Reims, Museum

Reims, Museum

und zackigen Verästlungen freuen, mit den mathematischen Elementen der Renais-
sance wußte er nichts anzufangen.

Dem Inhalt und der Auffassung nach wird das Andachtsbild durch Luthers
Sieg umgestaltet. Im Norden, wo Cranach als der orthodoxe protestantische Maler
galt, wurden mehr neue Altäre errichtet als in den deutschen Gebieten, die der alten
Lehre treu blieben. Madonnentafeln hat die Cranach-Werkstatt ununterbrochen
hervorgebracht, Legendenszenen dagegen zwischen 1530 und 1550 nur noch aus-
nahmsweise. Der leidende Heiland, die Passion, der Opfertod wurden mit allegorisie-
render Lehrhaftigkeit belastet. Die Glaubensinbrunst ist ein fruchtbarer Boden für
bildliche Gestaltung, die Theologie aber ein karger. Luther war ein sinnenfroher
Mann und liebte die Musik, er war aber auch ein Theologe, der auf das Gedankliche
und Grundsätzliche drang, die Historie zum gesetzlichen Symbol umwandelte und
den Illustrator zu typisierender Darstellung verlockte.

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