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Frimmel, Theodor von
Geschichte der Wiener Gemäldesammlungen (Band 1,1): Einleitung und Geschichte der kaiserlichen Gemäldegalerie — Leipzig, 1899

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https://doi.org/10.11588/diglit.27088#0026
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reichlichen Nachwuchs aufzuweisen, dass die Zahl hundert
auch für die Achtzigerjahre ungefähr den Stand der Gemälde-
sammler angibt.

Und so dürfte es denn auch für die Neunziger) ahre
gelten, deren vollständigen Ablauf wir aber denn doch erst
abwarten wollen, bevor wir ihre „Geschichte" schreiben.
Heute will es freilich scheinen, als sei der Zuwachs nicht allzu
mächtig, wenigstens dem Gewichte nach.

Solchen Zahlen gegenüber lässt sich’s wohl rechtfertigen,
Wien als eine Galeriestadt ersten Ranges zu bezeichnen.
Einigermassen rechne ich hierbei auch darauf, dass der Leser
sich wenigstens an die Hauptbilder der meisten genannten
Sammlungen erinnere und danach beurtheilen könne, dass
nicht nur die Anzahl, sondern auch die Bedeutung der
Wiener Sammlungen eine hohe Schätzung derselben erheischen.
London und Paris etwa ausgenommen, verdient vielleicht
keine Hauptstadt so sehr den Namen einer Galeriestadt wie
Wien- Rechnungsmässig lässt sich diese Angelegenheit freilich
nicht anfassen, da es niemanden gibt, der den Gemälde-
besitz aller Hauptstädte genau gezählt hätte. Neben einigen
sicheren Ziffern bleibt da noch immer furchtbar viel Raum
für schätzungsweise Angaben. Wenn ich also den Wiener
Gemäldebesitz mit etwa 9000 bis 10.000 Bildern angebe,
und ihn einen ungewöhnlich grossen nenne, kann damit nichts
unbedingt Abschliessendes gemeint sein. Sichere Zahlen liefert
die kaiserliche Galerie mit 2652 katalogisirten Bildern (un-
gerechnet die Aquarelle und die Porträtsammlung des Erzher-
zogs Ferdinand vonTirol), die Galerie der Akademie mit 1135,
die fürstlich Liechtenstein’sche mit 839, die gräflich Har-
rach’sche mit 386, die gräflich Czernin’sche mit 343, die
gräflich Schönborn’sche mit 150, das Liechtensteinzimmer
 
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