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blieben ist. Denn sie enthielt das ganze hauptsächliche Ge-
rüste für eine Kunstgeschichte Wiens.1)
Von Interesse war auch die wohl vorbereitete Ausstellung,
die 1883 von der Stadt Wien veranstaltet worden ist, und
zwar zum zweihundertjährigen Andenken an die Befreiung
Wiens von den Türken. Für den Gedankengang, den ich hier
verfolge, hat sie nur geringe Bedeutung, da sie nur wenige
Gemälde enthielt. Viel näher berührten die „Kaiserin Maria-
Theresia-Ausstellung” von 1888, die Grillparzer-Ausstellung
von 1891, die Wiener Congress-Ausstellung von 1896 unser
Thema, und die reichhaltige Ausstellung die jüngst (1897)
von der Stadt Wien dem Tondichter Franz Schubert und seinen
Zeitgenossen gewidmet worden ist, war ja grösstentheils eine
Gemäldeausstellung. War sie doch zugleich eine Schwind-
Danhauser-Kupelwieser-Ausstellung. Was Glossy und seine
tüchtigen Mitarbeiter in dieser Ausstellung geleistet haben,
war ebenso erfreulich anzusehen, als für die Wiener Orts-
geschichte von hoher Bedeutung.
Die Ausstellungen der Kunsthändler sind oben schon
erwähnt worden. Wir brauchen hier nur daran zu erinnern,
dass auch diese Seite des Ausstellungswesens in Wien seit
Jahrzehnten, ja seit etwa einem Jahrhundert bekannt ist.
Erwähnen wir noch eine andere Erscheinung:
Nach dem Vorbilde des „Salon des refuses” in Paris
hatte sich auch in Wien eine Kunstausstellung der Zurück-
gewiesenen2) gebildet, und zwar aus Anlass der Auswahl, die
1889 für die Jahresausstellung im Künstlerhause getroffen
1) Zu dem am 1. April 1877 ausgegebenen Katalog wurde später
ein reichlicher Nachtrag hinzugefügt, der ein Register enthält.
2) Ueber diesen „Wiener Künstlerclub” vgl. das „Handbuch der
Kunstpflege in Oesterreich”, II. Aufl. i8g3, S. 149.
blieben ist. Denn sie enthielt das ganze hauptsächliche Ge-
rüste für eine Kunstgeschichte Wiens.1)
Von Interesse war auch die wohl vorbereitete Ausstellung,
die 1883 von der Stadt Wien veranstaltet worden ist, und
zwar zum zweihundertjährigen Andenken an die Befreiung
Wiens von den Türken. Für den Gedankengang, den ich hier
verfolge, hat sie nur geringe Bedeutung, da sie nur wenige
Gemälde enthielt. Viel näher berührten die „Kaiserin Maria-
Theresia-Ausstellung” von 1888, die Grillparzer-Ausstellung
von 1891, die Wiener Congress-Ausstellung von 1896 unser
Thema, und die reichhaltige Ausstellung die jüngst (1897)
von der Stadt Wien dem Tondichter Franz Schubert und seinen
Zeitgenossen gewidmet worden ist, war ja grösstentheils eine
Gemäldeausstellung. War sie doch zugleich eine Schwind-
Danhauser-Kupelwieser-Ausstellung. Was Glossy und seine
tüchtigen Mitarbeiter in dieser Ausstellung geleistet haben,
war ebenso erfreulich anzusehen, als für die Wiener Orts-
geschichte von hoher Bedeutung.
Die Ausstellungen der Kunsthändler sind oben schon
erwähnt worden. Wir brauchen hier nur daran zu erinnern,
dass auch diese Seite des Ausstellungswesens in Wien seit
Jahrzehnten, ja seit etwa einem Jahrhundert bekannt ist.
Erwähnen wir noch eine andere Erscheinung:
Nach dem Vorbilde des „Salon des refuses” in Paris
hatte sich auch in Wien eine Kunstausstellung der Zurück-
gewiesenen2) gebildet, und zwar aus Anlass der Auswahl, die
1889 für die Jahresausstellung im Künstlerhause getroffen
1) Zu dem am 1. April 1877 ausgegebenen Katalog wurde später
ein reichlicher Nachtrag hinzugefügt, der ein Register enthält.
2) Ueber diesen „Wiener Künstlerclub” vgl. das „Handbuch der
Kunstpflege in Oesterreich”, II. Aufl. i8g3, S. 149.