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Frimmel, Theodor von
Geschichte der Wiener Gemäldesammlungen (Band 1,1): Einleitung und Geschichte der kaiserlichen Gemäldegalerie — Leipzig, 1899

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https://doi.org/10.11588/diglit.27088#0167
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153

Lucas van Uden kommt im Inventar vor, mehrmals
Gillis Neyts, G. Backereel (Hero und Leander), Boeck-
horst (mit dem bekannten Wiener Bilde), die luffer M.
Wouttiers und viele andere Viaemen aus jener Zeit. Auf J an
van d. Hoecke und Robrecht van d. Hoecke, die stark
vertreten sind, wird hier ebenso wenig Rücksicht genommen,
wie auf die anderen Künstler, die schon oben im Zusammen-
hänge mit dem Mäcenatenthum des Erzherzogs genannt wor-
den sind. Erasmus Quellinus kommt vor mit einem Achill
unter den Töchtern des Lykomedes. Dasselbe Bild ist noch
etwa 70 Jahre später in der Stallburg nachweisbar. Dann
hört eine Zeit lang jede Spur auf. Im Laufe des 19. Jahr-
hunderts erscheint das Bild (es kann ja bei der schreienden
Uebereinstimmung kein anderes sein) in der Liechtenstein-
Galerie.

Nicht wenige Namen aus der Malergruppe Rudolph II.
sind im Inventar von 1659 zu finden Spranger, Van Achen,
Savery, Hoefnagl.

Wenn auch nicht im Schulzusammenhang, doch sonst
nicht ohne Verwandtschaft mit diesen Meistern war Hans
Bol und Frans Boels („Francisco Bois”), die im Inventar
auch genannt werden. Des Letzteren kleine Wasserfarben-
malerei (Nr. 685) ist vielleicht jetzt in Hermannstadt zu
suchen, wofür übrigens ein zwingender Beweis vorläufig un-
möglich ist.

Die Holländer waren in der Minderzahl, ein Miss-
verhältnis, das noch bis heute in der Wiener Galerie fühlbar
ist. Die Bilder des Lucas van Leyden, die im Inventar ver-
zeichnet stehen, waren zum Theile nicht richtig benannt. Von
einem Scorel’schen Bildniss war oben die Rede. Eine Land-
schaft von G. v. Coninxloo (Nr. 155) sei unter den Hol-
 
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