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Unter den Niederländern wird auch eine Copie nach
Parmeggianin’s Bogenschnitzer erwähnt, die von Yckens
gemalt war (Nr. 412). Ohne Zweifel ist sie es, die auf einer
der gemalten Galerien des Teniers vorkommt.
Schwer zu beweisen ist es, aber doch wahrscheinlich,
dass sich unter die Niederländer des Inventars zwei Velas-
quez eingeschlichen haben. Passt doch die Beschreibung der
Nummern 390 und 391, die „von Ihr Majestät des Kö-
nigs in Hispania Mahler” waren, so schlagend zu der
gewöhnlichen Anordnung der Bilder des Velasquez, dass die
Vermuthung nicht abzuweisen ist, es sei hier, wie ja sonst
mehrmals, im Inventar eine kleine Verwirrung bezüglich der
Nationalität des Malers vorgekommen. Man hatte den Namen
vergessen und reihte die Bilder eben ein, so gut man es
verstand. Dargestellt waren eine Infantin und die Königin von
Spanien in ganzer Figur. Die Infantin hatte „zwey kleine
Vhrl” an der Seite hangen. Seitlich stand ein Tisch, mit
grünem Teppich bedeckt. Im Mittelgründe des Bildes mit der
Königin stand ein Tisch, worauf sich eine grosse Uhr befand.
Die Abmessungen sind gegeben. Demnach könnte daran ge-
dacht werden, dass man hier etwa das Bildniss der Infantin
Maria Theresia (Engerth 617, neu 617) vor sich habe und
ein Königinnenbildniss, das heute nicht mehr nachweisbar ist.
Das Einreihen von Bildern des Velasquez unter die
Niederländer könnte umsoweniger überraschen, als umgekehrt
eine Menge niederländischer Maler in der romanischen Ab-
theilung zu finden sind. Oben wurde davon gesprochen.
Bilder von Velasquez beim Erzherzog Leopold Wilhelm
zu finden, kann gleichfalls nicht auffallen. Haben wir doch
schon in Brüssel ein Bildniss Philipp IV. in der erzherzog-
lichen Galerie gesehen (dargestellt auf einer gemalten Ga-
il*
Unter den Niederländern wird auch eine Copie nach
Parmeggianin’s Bogenschnitzer erwähnt, die von Yckens
gemalt war (Nr. 412). Ohne Zweifel ist sie es, die auf einer
der gemalten Galerien des Teniers vorkommt.
Schwer zu beweisen ist es, aber doch wahrscheinlich,
dass sich unter die Niederländer des Inventars zwei Velas-
quez eingeschlichen haben. Passt doch die Beschreibung der
Nummern 390 und 391, die „von Ihr Majestät des Kö-
nigs in Hispania Mahler” waren, so schlagend zu der
gewöhnlichen Anordnung der Bilder des Velasquez, dass die
Vermuthung nicht abzuweisen ist, es sei hier, wie ja sonst
mehrmals, im Inventar eine kleine Verwirrung bezüglich der
Nationalität des Malers vorgekommen. Man hatte den Namen
vergessen und reihte die Bilder eben ein, so gut man es
verstand. Dargestellt waren eine Infantin und die Königin von
Spanien in ganzer Figur. Die Infantin hatte „zwey kleine
Vhrl” an der Seite hangen. Seitlich stand ein Tisch, mit
grünem Teppich bedeckt. Im Mittelgründe des Bildes mit der
Königin stand ein Tisch, worauf sich eine grosse Uhr befand.
Die Abmessungen sind gegeben. Demnach könnte daran ge-
dacht werden, dass man hier etwa das Bildniss der Infantin
Maria Theresia (Engerth 617, neu 617) vor sich habe und
ein Königinnenbildniss, das heute nicht mehr nachweisbar ist.
Das Einreihen von Bildern des Velasquez unter die
Niederländer könnte umsoweniger überraschen, als umgekehrt
eine Menge niederländischer Maler in der romanischen Ab-
theilung zu finden sind. Oben wurde davon gesprochen.
Bilder von Velasquez beim Erzherzog Leopold Wilhelm
zu finden, kann gleichfalls nicht auffallen. Haben wir doch
schon in Brüssel ein Bildniss Philipp IV. in der erzherzog-
lichen Galerie gesehen (dargestellt auf einer gemalten Ga-
il*