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Frimmel, Theodor von
Geschichte der Wiener Gemäldesammlungen (Band 1,1): Einleitung und Geschichte der kaiserlichen Gemäldegalerie — Leipzig, 1899

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https://doi.org/10.11588/diglit.27088#0173
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159

Das Vorwort des Werkes (gezeichnet mit D. T.) ist nicht
ohne Belang. Es klärt uns nämlich darüber auf, dass eine
lange Reihe von niederländischen und wenigen italienischen
Gemälden, die der Erzherzog nach Wien gesendet hatte, in
der Brüsseler Galerie entweder gar nicht oder nur kurze
Zeit aufgestellt waren. Teniers entschuldigt sich gewisser-
massen, dass er von diesen Werken nichts abbildet, da sie
ihm nicht vor Augen waren. Ein langer Brief aus Wien wird
abgedruckt, in welchem einige dieser Wiener Bilder des Be-
sonderen genannt werden und der dann in einer Liste von
Malernamen wenigstens im Allgemeinen zusammenfasst, was von
Brüssel fortgekommen war. Im Zusammenhänge mit dem In-
ventar von 165g ist auch diese magere Liste vonWerth, die fast
ausschliesslich niederländische und deutsche Malernamen bringt.

Als Italiener fallen darunter nur folgende Wenige auf:
„Alienlo die Venezia” (offenbar Aliense, beziehungsweise
Vassilacchi), „Alexander Veronese” (vermuthlich Alessandro
Varottari), „Cavalier Calabrese” (Marco Cardisco), „Cavalier
Josepino” (Cavaliere d’Arpino, gen. Giuseppino), Cavalier
Libero” (Liberi) und Leonardo Corona. Vermuthlich ist
„Madonna Fitta di Milano” auch Italienerin gewesen.

Die Bilder, die des Besonderen genannt sind, werden
als Werke „van den ouden Breughel” angeführt, was da-
mals Peeter Brueghel den Aelteren bedeutete. Ls waren
sechs Bilder mit Darstellungen, die sich auf sechs Monate
bezogen. Reste aus dieser Reihe scheinen sich in der Wiener
Galerie erhalten zu haben.

Die Tafeln des eigentlichen Bilderwerkes,1) ausnahms-
los von schwachen Künstlern hergestellt, bringen nur ita-

1) Zu diesem vgl. Florent le Comte: Cabinet de singularitez
(1699), I, S. 101 ff., wo ein Verzeichniss der Stiche gegeben wird.
 
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