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Nicht ganz ohne Bedeutung für die Galeriegeschichte
ist ein kaiserliches Handschreiben vom April 1805, worin
angeordnet wird, dass neuerlich Verzeichnisse aller Bilder nicht
nur in der eigentlichen Galerie, sondern auch der im unteren
Belvedere aufgestellten Gemälde angefertigt werden sollen. Auch
die Vorrathsbilder mussten verzeichnet werden, und zwar ge-
trennt diejenigen von Werth, ferner die „unbrauchbaren und
zerrissenen". Bald darauf wurde offenbar als Ergänzung des
gedruckten Kataloges ein Verzeichniss der Anschaffungen
unter Kaiser Franz hergestellt und eine überaus summarische
Liste der Vorrathsbilder niedergeschrieben.1)
Die neuen Anschaffungen sind uns schon zum Theile
bekannt geworden. Ergänzend füge ich bei: einen angeblichen
Rubens: Crucifixus „von einem Officiere um 1000 Ducaten
gekauft” (ist nach meiner Vermuthung in eine Wiener Kirche
gekommen), ein Blumenstück von Drechsler, ferner Si-
mone da Pesaro: Maria, Jesukind und Carl Borr., der
Marien die Hand küsst, und Jodocus Mons” Winterland-
schaft mit Schlittschuhläufern. (Josse de Momper meinte man,
Heer emans wird aber der richtige Name sein, der ja bis
in die neueste Zeit immer „Mans” hiess.) Im Act steht
bei den zwei Bildern, die eben besprochen wurden, beige-
schrieben „Diese Gemälde hat H. Adam Braun von dem
Ueberreste der französischen Bilder anhero überbracht’’.
Nach den vorliegenden Acten bleibt nur die Möglichkeit offen, dass
etwa eine mystische Vermählung der heiligen Katharina, welche man
für Correggio ausgab und die von Rosa für „Bernardino Catti” ge-
halten wurde, angekauft worden wäre.
i) Act vom iS. Mai i8o5, unterfertigt von Tusch, Füger, L.ampi
und Maurer. Das Verzeichniss der neuen Erwerbungen trägt das Datum:
25. April i8o5.
Nicht ganz ohne Bedeutung für die Galeriegeschichte
ist ein kaiserliches Handschreiben vom April 1805, worin
angeordnet wird, dass neuerlich Verzeichnisse aller Bilder nicht
nur in der eigentlichen Galerie, sondern auch der im unteren
Belvedere aufgestellten Gemälde angefertigt werden sollen. Auch
die Vorrathsbilder mussten verzeichnet werden, und zwar ge-
trennt diejenigen von Werth, ferner die „unbrauchbaren und
zerrissenen". Bald darauf wurde offenbar als Ergänzung des
gedruckten Kataloges ein Verzeichniss der Anschaffungen
unter Kaiser Franz hergestellt und eine überaus summarische
Liste der Vorrathsbilder niedergeschrieben.1)
Die neuen Anschaffungen sind uns schon zum Theile
bekannt geworden. Ergänzend füge ich bei: einen angeblichen
Rubens: Crucifixus „von einem Officiere um 1000 Ducaten
gekauft” (ist nach meiner Vermuthung in eine Wiener Kirche
gekommen), ein Blumenstück von Drechsler, ferner Si-
mone da Pesaro: Maria, Jesukind und Carl Borr., der
Marien die Hand küsst, und Jodocus Mons” Winterland-
schaft mit Schlittschuhläufern. (Josse de Momper meinte man,
Heer emans wird aber der richtige Name sein, der ja bis
in die neueste Zeit immer „Mans” hiess.) Im Act steht
bei den zwei Bildern, die eben besprochen wurden, beige-
schrieben „Diese Gemälde hat H. Adam Braun von dem
Ueberreste der französischen Bilder anhero überbracht’’.
Nach den vorliegenden Acten bleibt nur die Möglichkeit offen, dass
etwa eine mystische Vermählung der heiligen Katharina, welche man
für Correggio ausgab und die von Rosa für „Bernardino Catti” ge-
halten wurde, angekauft worden wäre.
i) Act vom iS. Mai i8o5, unterfertigt von Tusch, Füger, L.ampi
und Maurer. Das Verzeichniss der neuen Erwerbungen trägt das Datum:
25. April i8o5.