Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Frimmel, Theodor von
Geschichte der Wiener Gemäldesammlungen (Band 1,1): Einleitung und Geschichte der kaiserlichen Gemäldegalerie — Leipzig, 1899

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.27088#0205
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
191

mannstadt zu suchen. Unten beiderseits je eine ganze Figur,
die unschwer mit den grossen Ambergers der heutigen
kaiserlichen Galerie zusammengereimt werden.

Tafel 24 ist durch Cocxie’s Adam und Eva (nach dem
Sündenfalle) beherrscht. Wieder ist dieses Hauptbild von
kleinen Stücken umgeben. Rubens, Romanino sind dar-
unter zu erkennen. Links gegen oben die Maria Tizians, die
Erzherzog Leopold Wilhelm vermuthlich aus Buckingham’s
Sammlung erworben hat. Rechts ein Göttermahl, noch heute
in der Galerie, das noch zu besprechen sein wird.

Auf der oberen Hälfte der 25. Tafel bildet Hendrick
de Clerck's Urtheil des Paris ein bedeutsames Mittelstück,
das von Gottsched’schen Versen begleitet wird. Zu beiden
Seiten „Peter Paul” Strudel’sche Deckenbilder mit Kinder
engein. Links das Rubens’sche Bild mit Philemon und
Baucis (hier als Jordaens), weiter unten der Johannesknabe
vom „Prete Genuese”, ein Bild, das jetzt als (angeblicher)
Murillo zu den beliebtesten Stücken der Wiener Galerie
gehört.J)

Tafel 26 ist die letzte, die Gemälde abbildet; dann
folgt grosse und kleine Plastik. In der unteren Hälfte der
26. Tafel sieht man vier Allegorien der vier Elemente. Bei-
gefügt ist die Schrift „Johannes Brueghel pinx(it) 1656
v. Prenner del(ineavit) et incidit”. Es sind Landschaften mit
unzähligen Einzelheiten, ganz im Stile des älteren Jan Brueghel.
Die Jahreszahlen im Prodromus sind keineswegs zuverlässig,
und es könnte recht wohl auf einem der Bilder 1616 oder
irgend eine andere Zahl gestanden haben, die sich mit der
Lebenszeit des Sammet-Brueghel in Einklang setzen Hesse.

H Es ist nicht ganz sicher, ob Prete oder Frate gelesen werden
muss. Jedenfalls ist Strozzi gemeint.
 
Annotationen