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verschoben. Erzbischof Siegfried von Mainz, der in der ganzen Sache
eine unklare Stellung eiunahm, wandte sich an den Papst um Sendung
von Legaten und schriftlichen Vollmachten^).
Anstatt in Mainz kam man im Anfang Oktober 1069 zu Frank-
furt zusammen. Kardinal Petrus Damiani setzte es durch, daß
Heinrich von seinem Vorhaben abstand, indem er mit schwerer kirch-
licher Strafe drohte und andeutete, der König werde im Fall der
Scheidung des Anrechts auf die Kaiserkrone verlustig gehens. Petrus,
der durch die sittliche Unantastbarkeit seiner Person von vornherein
einen imponierenden Eindruck auf die Versammelten machte, hatte
die Fürsten alle aus seiner Seite, so daß der König allein stand
und sich fügen mußte 22). Die Entscheidung des Legaten bedeutete
nicht nur einen Sieg der päpstlichen Politik, es lag darin auch eine
scharfe Zurechtweisung des Erzbischofs Siegfried, dessen schwächliche
Haltung durch den Urteilsspruch des Kardinals entschieden mißbilligt
wurde.
Auch in der Angelegenheit des Bischofs Karl von Konstanz
zeigte sich, daß die Kurie sich nicht gerne entschloß, wichtige Ent-
scheidungen in die Hände Siegfrieds zu legen.
In Konstanz hatte der vom König designierte Bischof Karl nicht
2") Jaffe, Bibl. V, 66. -los autem, äubia tantae rei e.nnsiäerationo
Imbita, nullo moäo ime 8ins vs8tra auetoritate üsri äsorevimu8. — — xv8tu-
lantea 8anotitatsm ve8tram, nt iä, Pioä in8tat, ratum äuoitia psr no8 8^no-
äalitsr tsrminari, äs latere ve8tro per8ona8 cum 8eripti8 vestrss auctoritstm
aä examsn st iuäieium tantas rei mittsrs äiZnsmini, Quorum st auäisntia rö8
ventilstur.
Rawdsrt, 0er8l. ^nn. 1069 sä. win. 109. tzno (Rranokurt) änm kre-
iusnt68 vsni88ent, ketrus I)amianu8, — i8 IsZatus erat 8öäi8 apoatolioas, vir
aetats et vitas innoesntia aämoäum rsversnäu8 — manäata expo8uit Romani
pootiüei8.-?08tremo 8i non lleetsretur eoii8iliis (8cil. rsx), 8e veee88ario
vim esele8ia8tieaw aäliibiturnm et eanonum lege seslu8 prokiliiturum. ^.ä
imee 8uis manibub numczuam imxeratorem eonaseranäum köre.
»r) 0. e. Ium vsro in eum coorti omnes c^ui aäerant, prineipS8 aiebant,
ePia csn8srs Romanum pnntiüesm et per Oeum ro^abant, ns crimen inkerret
xlorias 8uas
verschoben. Erzbischof Siegfried von Mainz, der in der ganzen Sache
eine unklare Stellung eiunahm, wandte sich an den Papst um Sendung
von Legaten und schriftlichen Vollmachten^).
Anstatt in Mainz kam man im Anfang Oktober 1069 zu Frank-
furt zusammen. Kardinal Petrus Damiani setzte es durch, daß
Heinrich von seinem Vorhaben abstand, indem er mit schwerer kirch-
licher Strafe drohte und andeutete, der König werde im Fall der
Scheidung des Anrechts auf die Kaiserkrone verlustig gehens. Petrus,
der durch die sittliche Unantastbarkeit seiner Person von vornherein
einen imponierenden Eindruck auf die Versammelten machte, hatte
die Fürsten alle aus seiner Seite, so daß der König allein stand
und sich fügen mußte 22). Die Entscheidung des Legaten bedeutete
nicht nur einen Sieg der päpstlichen Politik, es lag darin auch eine
scharfe Zurechtweisung des Erzbischofs Siegfried, dessen schwächliche
Haltung durch den Urteilsspruch des Kardinals entschieden mißbilligt
wurde.
Auch in der Angelegenheit des Bischofs Karl von Konstanz
zeigte sich, daß die Kurie sich nicht gerne entschloß, wichtige Ent-
scheidungen in die Hände Siegfrieds zu legen.
In Konstanz hatte der vom König designierte Bischof Karl nicht
2") Jaffe, Bibl. V, 66. -los autem, äubia tantae rei e.nnsiäerationo
Imbita, nullo moäo ime 8ins vs8tra auetoritate üsri äsorevimu8. — — xv8tu-
lantea 8anotitatsm ve8tram, nt iä, Pioä in8tat, ratum äuoitia psr no8 8^no-
äalitsr tsrminari, äs latere ve8tro per8ona8 cum 8eripti8 vestrss auctoritstm
aä examsn st iuäieium tantas rei mittsrs äiZnsmini, Quorum st auäisntia rö8
ventilstur.
Rawdsrt, 0er8l. ^nn. 1069 sä. win. 109. tzno (Rranokurt) änm kre-
iusnt68 vsni88ent, ketrus I)amianu8, — i8 IsZatus erat 8öäi8 apoatolioas, vir
aetats et vitas innoesntia aämoäum rsversnäu8 — manäata expo8uit Romani
pootiüei8.-?08tremo 8i non lleetsretur eoii8iliis (8cil. rsx), 8e veee88ario
vim esele8ia8tieaw aäliibiturnm et eanonum lege seslu8 prokiliiturum. ^.ä
imee 8uis manibub numczuam imxeratorem eonaseranäum köre.
»r) 0. e. Ium vsro in eum coorti omnes c^ui aäerant, prineipS8 aiebant,
ePia csn8srs Romanum pnntiüesm et per Oeum ro^abant, ns crimen inkerret
xlorias 8uas