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IX

fremden und eigenen Untersuchungen und Resultate. Zahlreiche speciellere Hinweise vermitteln
den Zusammenhang mit früheren Stellen des Buches; einige Male wurden auch kurze Wieder-
holungen nicht gescheut, um dem Leser die mühselige Arbeit des Aufsuchens früherer Ausein-
andersetzungen zu ersparen.

Nicht minder wurde auch in zahlreichen und in besonderer Weise angeordneten, thcils dem
fortlaufenden Texte eingereihten, theils am Ende desselben zusammengestellten Tabellen für
Erhöhung der Übersichtlichkeit und zugleich für eine von subjectiven Deutungen möglichst freie
Darstellung zu wirken gesucht.

Eine für den Umfang des Buches kleine, aber meiner Ansicht nach ausreichende Anzahl von
Tafeln dient zur Illustrirung des Textes, Es handelte sich dabei nicht darum, etwas zu schaffen,
was den bekannten ornithotomischen Prachtwerken an die Seite zu stellen wäre, sondern lediglich
um eine übersichtliche und gedrängte Zusammenstellung der wichtigeren und brauchbareren
anatomischen Charaktere der untersuchten Kegionen. Entsprechend der sehr eingehenden Be-
rücksichtigung des Knochensystemes in den bekannten bildlichen Darstellungen wurde den
ostcologischen Tafeln eine verhältnissmässig geringere Ausstattung zu Theil als den neurologischen
und myologischen, welche minder durchgearbeitete Gebiete berührend eine breitere Ausführung
wünschenswerth machten; das Gleiche gilt für die letzten, der Genealogie der Vögel gewid-
meten Tafeln.

Die Arbeit gliedert sich in einen Speciellen und Allgemeinen Theil, beide etwa von gleichem
Umfange und in zwei Bände vertheilt.

Der Specielle Theil bildet ein in sich abgeschlossenes Ganzes. Seine Hauptbedeutung
hnde ich jedoch darin, dass er als Grundlage und Ausgangspunkt für die im Allgemeinen Theilc
zu erörternden Eragen dienen soll. Es galt, die nöthige Fülle der Thatsachen zu sammeln, zu
sichten, zu verstehen und in der richtigen Weise zu deuten, und hierbei war von jenen Mitteln
Gebrauch zu machen, welche die Ontogenie und in breiterer und umfassenderer Weise die ver-
gleichende Anatomie darbieten. Selbstverständlich nmsste hierbei an die anderen Sauropsiden,
die Reptilien, angeknüpft werden; erst durch deren Vermittelung ist eine Homologisirung mit
den ferner liegenden, aber mit Rücksicht auf die Nomenclatur nicht zu ignorirenden Gebilden
der menschlichen Anatomie möglich. Eür das weitere Verständniss erwies sich die Beachtung der
Correlationen unerlässlich; an zahlreichen Stellen ergab die Berücksichtigung der Punctionirung
der Theile und des Wechsels derselben bedeutsame Fingerzeige für ihren causalen Verband und
ihre morphologischen Umbildungen.

Entsprechend ähnlichen früheren Veröffentlichungen wurde der Specielle Theil in einen ostco-
logischen, neurologischen und myologischen Abschnitt geschieden.

Auf o s t eo.l ogis che m Gebiete liegt bereits ein sehr grosses Quantum von specialisirender
und zusammenfassender Arbeit vor. Hier war die Hauptaufgabe, an die bisherigen Unter-
suchungen anzuschliessen, hinsichtlich der verschiedenen bestehenden Auffassungen auszuwählen,
die grösseren und beständigeren Züge der Natur von ihren kleineren und beweglicheren Äusse-
rungen zu sondern und in die Fülle des zerstreuten Details Verbindung und organische Gliederung
zu bringen. Auf die Mittheilung sehr zahlreicher, aber nur für monographische Bearbeitungen
geeigneter Einzelfunde musste verzichtet werden. In der Deutung des Skeletes bin ich Gegen-
baür gefolgt. Seit den bezüglichen grundlegenden Veröffentlichungen dieses grossen Morphologen
haben einige Autoren diese oder jene Correctur seiner Resultate für gut gehalten; eigene Unter-
suchung und Prüfung haben mich überzeugt, dass diese Correcturen keine Verbesserungen sind
und dass man nur gut thut, ganz auf den von Gegembaur gewiesenen Bahnen zu gehen. Eine
speciellere Behandlung erfuhr die bisher ziemlich stiefmütterlich bedachte S y n d e s m o 1 o g i e
der betreffenden Gegend; der hier zu beobachtende Wechsel ist auch für die allgemeine
.Morphologie der Stützorg ane sehr instruetiv.

II
 
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