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longus inferior (N. br.lg.inf.) geschieden) und distal von den Mm. scapulo-humerales zur Dorsal-
fläche des Humerus, verläuft hier weiterhin schräg distal- und lateralwärts zwischen M. anconaeus
scapularis und M. anconaeus humeralis, wobei er zugleich anfangs vom M. latissimus dorsi
lateral gedeckt wird, kommt dann, nachdem er den distalen Rand dieses Muskels, noch vor der
Mitte des Oberarms, überwunden hat, an der lateralen Fläche des Humerus zum Vorschein und
verläuft nun subcutan nach dem proximalen Bereiche des Vorderarms. Hier senkt er sich wieder
mit einem Theile seiner Äste in die Muskulatur ein und verläuft distalwärts weiter am Vorderarm
und zur Hand Erstreckt sich der M. deltoides major über den distalen Bereich des Humerus,
so wird der N. radialis auch hier von diesem Muskel gedeckt und gewinnt erst am Ende des
Oberarms die subcutane Lage; bei extremer Entfaltung des M. deltoides muss er sogar dessen
distalen Abschnitt durchbohren (Chunga, Opisthocomus, Columbae, Colius, Cypselidae, Capito,
Megalaema, Rhamphastus, Atrichia, Passeres), um unter die Haut zu kommen. Am Humerus
selbst bildet der N. radialis in der Regel keine besondere Furche; nur bei sehr breit ent-
faltetem Knochen (Makrochires) ist ein ziemlich tiefer Einschnitt (Incisura radialis) am lateralen
Rande zwischen Crista lateralis und Processus supracondyloideus ausgeprägt, in welchen der
N. radialis verläuft '2).
Während dieses Verlaufes giebt der N. radialis motorische und sensible Äste ab. Die moto-
rischen sind für die Streckmuskulatur bestimmt und lösen sich vor und während des Durch-
trittes durch die beiden Mm. anconaei in variabler Weise ab: meist begibt sich einer (oder
zwei) noch im proximalen Bereiche des Oberarms zum M. anconaeus humeralis, N. anconaeus
humeralis (a.h) 3), während der Nerv für den M. anconaeus scapularis, N. anconaeus
scapularis (a.sc.) 3), meist weiter distal sich vom N. radialis abzweigt; letzterer enthält zugleich
auch Eäden für den distalen Bereich des M. anconaeus humeralis. Von dem am
oberflächlichsten verlaufenden N. anconaeus humeralis wird bei vielen Vögeln ein meist äusserst
dünnes und ziemlich langes Fädchen, Nn. anconaeus coracoideus (a.cor.) 4), abgegeben,
welches den kleinen quergestreiften Muskelbauch des gleichnamigen Muskels versorgt. Die
sensibeln Äste, Rr. cutanei n. radialis (N. cutanei posteriores), können sich vor
oder nach dem Durchtritte des N. radialis durch den M. anconaeus abzweigen. Der vorher
abgehende R. cutaneus medialis n. radialis s. N. cutaneus posterior superior5)
wird durch ein meist recht feines und ganz inconstantes, sehr häufig fehlendes, Fädchen reprae-
sentirt, das einen ähnlichen Verlauf wie der N. cutaneus brachii superior zeigt; die nach dem
Durchtritte sich ablösenden Rr. cutanei laterales n. radialis s. Nn. cutanei
posteriores inferiores 6) wenden sich zu dem lateralen Bereiche des distalen Abschnittes
des Oberarms und des proximalen Abschnittes des Vorderarms und des zugehörigen Propatagium
') Der weitere Verlauf des N. radialis wird, weil für das vorliegende Untersuchungsgebiet ohne Bedeutung,
hier nicht weiter verfolgt.
3) Nach Meckel's Beschreibung (1832. p. 358) besitzt das von diesem Autor untersuchte Exemplar von Casu-
arius galeatus an der ähnlichen Stelle des Humerus einen tiefen durch ein starkes Band abgeschlossenen
Einschnitt, in dem der N. radialis verläuft. An den von mir untersuchten Exemplaren vermisste ich diesen inte-
ressanten Befund (vergl. p. 214 Anm. 1).
3) Von Marbach, Gurlt, de Man, Fürbringer, Haswell, Watson und Carlsson als Rr. anconaei, Tak-
ken voor den Triceps, Muskeläste für den Strecker, Nervi to the Triceps etc. in
wechselnder Anzahl angegeben. Watson lässt bei den Impennes die Zweige für die langen Köpfe des M. anconaeus
noch vor dem N. pectoralis, die für den M. anconaeus humeralis erst hinter dem N. axillaris vom Stamme abgehen.
*) So weit mir bekannt, von keinem Autor erwähnt.
6) Wahrscheinlich R. cutaneus medius externus von Marbach.
e) Rami in patagium magnum: Marbach. — Äusserer Hautnerv, N. cutaneus brachii
externus: Gurlt, Meursinge (2 Aste). — Äste zur vorderen Flughaut: Cards u. d'Alton. —
Huidtak voor de buitenvlakte van den onderarm: de Man. — Exte mal cutaneous
of the musculo-spiral: Haswell. — Second cutaneous branch: Watson.
longus inferior (N. br.lg.inf.) geschieden) und distal von den Mm. scapulo-humerales zur Dorsal-
fläche des Humerus, verläuft hier weiterhin schräg distal- und lateralwärts zwischen M. anconaeus
scapularis und M. anconaeus humeralis, wobei er zugleich anfangs vom M. latissimus dorsi
lateral gedeckt wird, kommt dann, nachdem er den distalen Rand dieses Muskels, noch vor der
Mitte des Oberarms, überwunden hat, an der lateralen Fläche des Humerus zum Vorschein und
verläuft nun subcutan nach dem proximalen Bereiche des Vorderarms. Hier senkt er sich wieder
mit einem Theile seiner Äste in die Muskulatur ein und verläuft distalwärts weiter am Vorderarm
und zur Hand Erstreckt sich der M. deltoides major über den distalen Bereich des Humerus,
so wird der N. radialis auch hier von diesem Muskel gedeckt und gewinnt erst am Ende des
Oberarms die subcutane Lage; bei extremer Entfaltung des M. deltoides muss er sogar dessen
distalen Abschnitt durchbohren (Chunga, Opisthocomus, Columbae, Colius, Cypselidae, Capito,
Megalaema, Rhamphastus, Atrichia, Passeres), um unter die Haut zu kommen. Am Humerus
selbst bildet der N. radialis in der Regel keine besondere Furche; nur bei sehr breit ent-
faltetem Knochen (Makrochires) ist ein ziemlich tiefer Einschnitt (Incisura radialis) am lateralen
Rande zwischen Crista lateralis und Processus supracondyloideus ausgeprägt, in welchen der
N. radialis verläuft '2).
Während dieses Verlaufes giebt der N. radialis motorische und sensible Äste ab. Die moto-
rischen sind für die Streckmuskulatur bestimmt und lösen sich vor und während des Durch-
trittes durch die beiden Mm. anconaei in variabler Weise ab: meist begibt sich einer (oder
zwei) noch im proximalen Bereiche des Oberarms zum M. anconaeus humeralis, N. anconaeus
humeralis (a.h) 3), während der Nerv für den M. anconaeus scapularis, N. anconaeus
scapularis (a.sc.) 3), meist weiter distal sich vom N. radialis abzweigt; letzterer enthält zugleich
auch Eäden für den distalen Bereich des M. anconaeus humeralis. Von dem am
oberflächlichsten verlaufenden N. anconaeus humeralis wird bei vielen Vögeln ein meist äusserst
dünnes und ziemlich langes Fädchen, Nn. anconaeus coracoideus (a.cor.) 4), abgegeben,
welches den kleinen quergestreiften Muskelbauch des gleichnamigen Muskels versorgt. Die
sensibeln Äste, Rr. cutanei n. radialis (N. cutanei posteriores), können sich vor
oder nach dem Durchtritte des N. radialis durch den M. anconaeus abzweigen. Der vorher
abgehende R. cutaneus medialis n. radialis s. N. cutaneus posterior superior5)
wird durch ein meist recht feines und ganz inconstantes, sehr häufig fehlendes, Fädchen reprae-
sentirt, das einen ähnlichen Verlauf wie der N. cutaneus brachii superior zeigt; die nach dem
Durchtritte sich ablösenden Rr. cutanei laterales n. radialis s. Nn. cutanei
posteriores inferiores 6) wenden sich zu dem lateralen Bereiche des distalen Abschnittes
des Oberarms und des proximalen Abschnittes des Vorderarms und des zugehörigen Propatagium
') Der weitere Verlauf des N. radialis wird, weil für das vorliegende Untersuchungsgebiet ohne Bedeutung,
hier nicht weiter verfolgt.
3) Nach Meckel's Beschreibung (1832. p. 358) besitzt das von diesem Autor untersuchte Exemplar von Casu-
arius galeatus an der ähnlichen Stelle des Humerus einen tiefen durch ein starkes Band abgeschlossenen
Einschnitt, in dem der N. radialis verläuft. An den von mir untersuchten Exemplaren vermisste ich diesen inte-
ressanten Befund (vergl. p. 214 Anm. 1).
3) Von Marbach, Gurlt, de Man, Fürbringer, Haswell, Watson und Carlsson als Rr. anconaei, Tak-
ken voor den Triceps, Muskeläste für den Strecker, Nervi to the Triceps etc. in
wechselnder Anzahl angegeben. Watson lässt bei den Impennes die Zweige für die langen Köpfe des M. anconaeus
noch vor dem N. pectoralis, die für den M. anconaeus humeralis erst hinter dem N. axillaris vom Stamme abgehen.
*) So weit mir bekannt, von keinem Autor erwähnt.
6) Wahrscheinlich R. cutaneus medius externus von Marbach.
e) Rami in patagium magnum: Marbach. — Äusserer Hautnerv, N. cutaneus brachii
externus: Gurlt, Meursinge (2 Aste). — Äste zur vorderen Flughaut: Cards u. d'Alton. —
Huidtak voor de buitenvlakte van den onderarm: de Man. — Exte mal cutaneous
of the musculo-spiral: Haswell. — Second cutaneous branch: Watson.