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Gesellschaft für Vor- und Frühgeschichte in Württemberg und Hohenzollern [Hrsg.]; Württembergischer Altertumsverein [Hrsg.]; Württembergischer Anthropologischer Verein [Hrsg.]; Württembergischer Geschichts- und Altertumsverein [Hrsg.]
Fundberichte aus Schwaben — 4.1896

DOI Artikel:
Hölder, Hermann Friedrich: Skelettfunde aus römischen Gräbern
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Nägele, Eugen: Römische Niederlassungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.27822#0056
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Längenhöhenindex 79,6, seine Form entsprach annähernd S T G 1.
— Der rechte Oberschenkelknochen war 30 cm, der rechte Oberarm-
knochen 21,5 cm lang, die Symphysis sphenobasilaris stand noch
offen. Das Skelett gehörte also einem Kinde von 8—9 Jahren an,
welches eine Körpergrösse von etwa 1,1 m hatte.

ßöraische Niederlassnngen.

Untersucht von Prof. E. Nägele in Tübingen.

1. Zu der römischen Station am Schänzle bei Röthen-
berg s. Fundberichte III. S. 6. Ein abschliessendes ürteil über die
ßedeutung dieser römischen Siedelung kann noch nicht gefäilt werden.
Durch Akten iiber Ausgrabungen in den 40er Jahren und durch
verschiedene nachträglich bekanntgewordene Einzelheiten erhält man-
ches eine andere Beleuchtung. Die Seiten des ummauerten Vier-
ecks messen genau 103, 70,7, 124, 64 m. Der im Walde liegende
Trümmerhaufen und der Brunnen können nur mit grösseren Mitteln
genauer untersucht werden. In einem der 2 bei den früheren Aus-
grabungen dort festgestellten Gebäude und in demjenigen im Innern,
auf' das ich gestossen bin, ist Prof. Dr. Hettner, der im Oktober mit
mir dort war, geneigt, Tempelbauten zu sehen. —- Der Zug der
Strasse durch das Viereck konnte, weil clie betreffende westliche
Hälfte rneist aus Wiesen besteht, nicht festgestellt werden. Der
Besitzer machte Schwierigkeiten, als ich ihn diesen Herbst unr die
Erlaubnis zu weiteren Grabungen ersuchte. Der Anbau an der
Nordostecke mit der über die Ostmauer vortretenden Apsis kann,
da nur Grundmauern vorhanden waren, sehr wohl der christlichen
Zeit angehören. Pfarrer Schneider von Röthenberg teilt mit, dass
die älteste Stiftungspflegerechnung von 1681/82 den Titei fiihre:
„Rechnung des Heiligen St. Johannis zum Kreuz und Brandsteig.“
Vielleicht gehört sogar die ganze Ummauerung christlicher Zeit an.
Die Ostseite der Mauer samt den Grundmauern des Gebäudes mit
der Apsis ist leider heuer herausgerissen worden. Nach Hettner
blieben als sicher römisch nur die 2 Tempel und ein östlich des
grösseren Tempels stehendes Wohngebäude — also vielleicht Tempel-
bezirk!

Noch ist zu bekennen, dass der etwa meterbreite gepflasterte
Seitenpfad vom Schänzlebrunnen zum Waldenbrunnhof — heute Fuss-
weg — höchstwahrscheinlich eine aus früheren Zeiten stammende
gepflasterte Ilolzrisse ist.

2. An der Römerstrasse Schänzle—W al d nrö s s i n g e n
wurde heuer im Wald Götzenstrueth zwischen Strasse und Stapfel-
bach eine Stelle mit Plattenbelag nachgewiesen, die auf eine römi-
sche Anlage gedeutet werden muss. Grundmauern wurden nicht
gefunden, dagegen lagen römische Ziegel auf einer grösseren Fläche
in doppelter Lage sorgfältig nebeneinander, die oberen den Faiz
 
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