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Gesellschaft für Vor- und Frühgeschichte in Württemberg und Hohenzollern [Hrsg.]; Württembergischer Altertumsverein [Hrsg.]; Württembergischer Anthropologischer Verein [Hrsg.]; Württembergischer Geschichts- und Altertumsverein [Hrsg.]
Fundberichte aus Schwaben — 16.1908

DOI Heft:
Vorgeschichtliche Metallzeit
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B. Hallstattzeit
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https://doi.org/10.11588/diglit.43786#0030
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stellen. Die Aschenreste hatten in der einen bei sich den Rest eines
grauen Näpfens, 5 cm hoch, eines verzierten Tellers, einer größeren
geometrisch verzierten rötlichen Urne und eines kleinen braunroten
Topfes, 9 cm hoch; in der andern 2 dünne Bronzearmringe, einer mit
einer schwarzen Tonperle geschmückt, ferner den unsicheren Rest
eines gebuckelten Ringchens, einen massiven Bronzefingerring, 1 hohlen,
glatten Bronzearmring mit spitz zu laufenden Enden, Rest eines Eisen-
rings, alles sehr zierlich, wie für ein Mädchen bestimmt. (Mitt, von
DiEHL-Weingarten.) Altert.-S. A. 34.
Tübingen. Auf der Versammlung des Silchgauer Altertums-
vereins in Tübingen, 3. Mai 1908, und in Tüb. Blätter 1907, S. 7, be-
richtet NÄGELE-Tübingen von
1. 1 Mardelle bei Wannweil, am Erlach, genannt das
,.Römergrab“, 15 m Durchmesser.
2. 1 Mardelle bei Gomaringen.
3. Auf Markung Rustnau ist nordöstlich der Burgholzwälle,
im „Großholz“ eine Abschnittsschanze zu sehen. Die „Acker-
steige“ hält Nägele für eine alte Verbindung.
4. Zu dem längst bekannten Grabhügel im, ,Schindhau‘ ‘ M. Tübingen
(s. Höhenkurvenkarte Blatt 96) kommt nördlich ein gegen das Tal frei
gelegener Grabhügel im „Salzgarten“, gegen den Berg von einem Graben
umgeben (NO II, 2). Er liegt unweit des Backenofenhäusle, nach dem
das Tälchen, das hier vom.Schindhau kommt, genannt ist: hier, an
der Stelle des späteren, seit dem 16. Jahrhundert abgegangenen Wenn-
feldhofs (s. u. S. 104) vermutet NÄGELE die zugehörige Wohnstätte;
das Refugium sei das Burgholz gewesen; ähnlich gehören die Grab-
hügel beim Waldhäuser Hof zu den Resten von Umwallung des heutigen
Waldhäuser Hofs, und die Deute der Grabhügel beim Buß mögen ihre
Wohnung gegen die Ödenburg zu gehabt haben, wo prähistorische
Spuren entdeckt worden seien.
5. Dagegen erwies sich als neuzeitlich, nach NäGELEs Vermutung
als Rest des in der KiESERschen Forstkarte vom Jahre 1681—88 ge-
nannten Eustnauer Viehhauses, ein aufgehöhtes Rechteck von zirka
40 X 50 m mit Aschen- und Kohlenresten, Rehm- und Ziegelspuren
im „Neubruch“ östlich der Pfrondorfer Steige auf Markung Rustnau.
(Bei Drainagearbeiten angeschnitten und von Nägele und Gunder-
mann untersucht.)
6. Hinter der Aula in Tübingen wurde die römische
Straße samt Trottoir festgestellt; s. u. S. 87.
Upfingen OA. Urach. Bei Grabung der Wasserleitung fand man
auf der „Wacht“, der Anhöhe nördlich des Orts, im Oktober 1908
ein Bronzemesser, i21/2 cm lang, mit 41/2 cm langer Griffangel vom
Typus der Urnenfelder (Hallstatt A); Altert.-S. Inv. No. 12814. lo-
der Nähe sind keine anderen Funde bekannt. S. Goessler, Oberamts-
beschreibung Urach S. 148. Goessler.
 
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