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Gesellschaft für Vor- und Frühgeschichte in Württemberg und Hohenzollern [Hrsg.]; Württembergischer Altertumsverein [Hrsg.]; Württembergischer Anthropologischer Verein [Hrsg.]; Württembergischer Geschichts- und Altertumsverein [Hrsg.]
Fundberichte aus Schwaben — 16.1908

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Vorgeschichtliche Metallzeit
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C. La-Tènezeit
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https://doi.org/10.11588/diglit.43786#0031
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C. La-Tenezeit.

Grabenstetten. Außer den seither bekannten 4 Goldmünzen,
den LosCHschen Funden zwischen Tor A und B des JIj<RTLEiNschen
Plans sind nun die ersten sicheren Da-Tene-Metallfunde (Stufe D)
gemacht worden, und zwar nahe am Wall bei Tor A in „Seelelau“:
1. Von Kaufmann StäudlE i bronzener Deitriemenring, 5 cm
hoch, 4 cm breit, hohl gegossen; 1 bronzener Deichselring, auf einen
eisernen Stift montiert, 8,8 cm lang; 1 Rest vom Boden eines Bronze-
eimers oder Pfanne (nach Reineckes Bestimmung). (Abgeb. Oberamts-
beschreibung Urach, S. 156.) 2. Von Professor Dr. HertlEin an der¬
selben Stelle ausgegraben September 1908: Schlüssel, Messer,
2 Bänder aus Eisen, Ringe, Bänder etc. von Wagen. (S. Hertt.ein,
Schwäb. Albv.-Blätter 1909, No. 6). Altert.-S. Inv. No. 12768.
Von einem am Durchbruch der Straße Grabenstetten—Hengen
im Wall gefundenen eisernen Schwert berichtet die Oberamts-Beschr.
Urach S. 157 (nach Dr. Weinlands Mitt.). Beim Abgraben des Walls
an der Straße Grabenstetten—Neuffen unmittelbar östlich, wurde in
demselben etwa 1/2 m unter der Oberfläche der 52,5 cm lange Rest eines
eisernen Schwerts gefunden, mit 4 mm dicker Mittelrippe an
der Spitze (zurzeit in der K. Altertumssammlung; Geschenk des Finders
U. DEMMEL-Hülben; s. Oberamtsbeschreibung Urach, S. 141, 157).
Ingelfingen. Der Fundb. XV, 29 mitgeteilte Fund im „Döhle“
(Flurk. NO DXXVI, 38; linkes Kocherufer) veranlaßte zu einer im
November mit Mitteln des Württ. Anthr. Vereins vorgenommenen
Grabung. Die Fundstelle, ca. 15 a groß, liegt am Nordabhang des
Dipferbergs in Parz. 2679, 2682 und 2685, nur 500 m entfernt von dem
Criesbacher linksufrigen Gräberfeld (s. S. 3 f.), sie beginnt ca. 50111 west-
lich vom Bach, dessen Bett durch eine Terrasse künstlich vertieft ist;
andere Terrassen scheinen mit der Ebnung des Platzes für die anzu-
legenden Wohnstätten im Zusammenhang zu stehen; der Verkehr führte
in vorgeschichtlicher Zeit auf dem linken Kocherufer, wie
eine Menge Funde beweisen. Direkt östlich von Baumloch Nro. 28
(des von Stadtpf. Schoder aufgenommenen Plans des Baumguts der
Kirchenpflege) wurde ein 16 m langer Graben nordsüdlich gezogen,
reichend von No. 21 (westlichstes der 3. Reihe) bis 35 (5. Reihe); dann
darauf. senkrecht ein zweiter 5 m langer Graben zwischen Doch 27
und 28 (4. Reihe). Je mehr gen Süden, um so mehr oben liegen die
Scherben und um so fester wird der Boden. Ein Profil 7 m vom Nord-
anfang des ersten Grabens ergab folgendes Profil: über dem anstehen-
den Muschelkalk in 1,60 m Tiefe humoser Boden, bei 0,20 ein 3 cm
dickes Kohlenband, bei 0,33 eine schmale Sandschicht und kleinere
 
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