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Gesellschaft für Vor- und Frühgeschichte in Württemberg und Hohenzollern [Editor]; Württembergischer Altertumsverein [Editor]; Württembergischer Anthropologischer Verein [Editor]; Württembergischer Geschichts- und Altertumsverein [Editor]
Fundberichte aus Schwaben — 16.1908

DOI issue:
Römische Zeit
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Goessler, Peter: Römische Gräber aus Jagsthausen
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https://doi.org/10.11588/diglit.43786#0067
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(s. u. S. 68, Funde V, 8 d), die, hohlgelegt, in 20 cm Durchmesser die
Knochenreste bedeckten; letztere zeigten, wie überhaupt dies Grab,
nichts von beigemengter Holzkohle. Daneben lag gegen Norden ein
rotes, einhenkliges Krügchen.
Bei 2 111 erschienen an der Nordgrenze 2 größere Handquader
aufrecht gestellt in ca. 40 m Tiefe, ohne aber ein Grab anzuzeigen.
3. Bei 2,35 m zeigte sich in der Mitte des Versuchsgrabens in
50—80 cm Tiefe eine Grube von ca, 50 cm oberem Durchmesser, ge-
füllt mit Asche und — unten — verbrannten Knochen; gegen Osten
darüber ein rotes Krügchen halb gelegt.
Bei 3,10 m waren nebeneinander 3 Gräber, durchschnittlich
20—30 cm im Dicht voneinander getrennt, nämlich
4. an der Südgrenze des Grabens unter einem Stein die verbrannten
Knochen in einer damit halbgefüllten rötlichen Urne von 28 cm Höhe
(s. u. S. 67, Funde V, 5 e, Abb. 7, No. 3); darin ein Mittelerz der Faustina
der Jüngeren (Funde I, 6). Daneben ein rotes Krügchen und ein schwarz
gefirnißtes Fußbecherchen (Abb. Taf. III, 27).
5. 20 cm entfernt gegen Norden eine zweite Grube mit Knochen-
resten, daneben ein rotgelbes Krügchen und ein grauer Faltenbecher,
mit der Öffnung nach unten gelegt (Abb. 7, No. 27).
6. Nahe dabei gegen Normen eine Grube mit Knochen, dabei
nach der Seite gelegt ein rotes Krügchen.
7. Bei 3,50 m an der Nordgrenze 1 Grab mit einem Faltenbecher
aus rötlichem, stark glimmerigem Ton. (Abb. 7, No. 26).
8. 4 m westlich vom Ostanfang erschien in der Mitte des Grabens
in 50—60 cm Tiefe ein Satz von 3 Steinen, 20 cm im Quadrat; darunter
gen Westen die Knochenreste von Scherben bedeckt. Dabei ein roter
Krug und der Rest eines Tellers aus grobem, rotem Ton, mit Profil
wie Ludowici III, S. 267 Taf. 1 (Abb. 7, No. 31).
Des weiteren kümmerte sich um die Ausgrabung besonders der
Ortsgeistliche, Pfarrer Gerok, dessen Güte auch mehrere photogra-
phische Aufnahmen, so die.hier als No, 7 abgebildete, verdankt werden.
Am 23. Dezember beobachtete Prof. Dr. Nestle -Schöntal auf meine Bitte
die Grabungen. Den Berichten dieser Herren, sowie einer eingehenden
mündlichen Befragung KuEhner’s bei meiner ersten und einer zweiten
Anwesenheit am 11. Januar behufs Aufnahme sämtlicher Funde ver-
danke ich die Grundlagen dieses Berichts; endlich wurde ich noch
brieflich über Grabungen nach dem 11. Jan. informiert.
Die Funde sind mit einigen Ausnahmen1 vom Freih. v. Berlichingen-
1 Nicht im Berlichingenschen Archiv sind:
a) 4 von Kühner gleich nach Stuttgart weggeschenkte Krüge, ver-
mutlich von da in den Handel gekommen.
b) 1 Krug, noch im Besitz Kühner’s.
c) 1 Krug, von K. dem Herrn Pfarrer geschenkt.
d) 2 Krüge, nachts vom Grabfeld gestohlen.
e) 1 Krug, mehrere Reste von Sigillataschüsseln, sowie Bisen- und
Glasreste kamen in die K. Altertümersammlung Stuttgart (Inv.- A 2 und
A 12); alle 17 Münzen ins K. Münzkabinett Stuttgart (Z. V. No. 2335—2347 ;
2441—2444).
 
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