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Gesellschaft für Vor- und Frühgeschichte in Württemberg und Hohenzollern [Hrsg.]; Württembergischer Altertumsverein [Hrsg.]; Württembergischer Anthropologischer Verein [Hrsg.]; Württembergischer Geschichts- und Altertumsverein [Hrsg.]
Fundberichte aus Schwaben — 16.1908

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Paradeis, Franz Josef: Anhang. Massenfund von Eisengeräten
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https://doi.org/10.11588/diglit.43786#0113
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Auffallend ist, daß auch andernorts die gleichen Funde gemacht
wurden. So schreibt Prof. GAus-Heidenheim: Im Januar 1908 wurde
die obere Mühle in Herbrechtingen (Besitzer Kaipf) in eine elek-
trische Zentrale verwandelt und eine Turbine angelegt. Es wurden
dort z. T. die gleichen und ähnliche Beile (8 Stück) gefunden, z. T. auch
noch mit Stielteilen versehen. Weiter waren 2Lanzenspitzen, 1 Schwert-
klinge, 1 Schlößchen, 3 Schlüssel dabei, darunter auch die gotische
Form. Bei diesem Funde war ein Steinguttöpfchen mit „Johann III.“,
wahrscheinlich Abt in Königsbronn. Der Fund lag ebenfalls nahe
beisammen und auch sehr tief, ungefähr 2 m.
Weiter ist im Museum in Mengen der gleiche Massen-
fund. Es sind dort 19 Beile und Instrumente ähnlicher und gleicher
Art. Nach Stadtschultheiß Laub in Mengen sind die Beile vor 20 Jahren
im Schwemmsand der vor Blochingen vorbeifließenden Donau auf
einem Häuflein beisammen gefunden worden. Die Tiefe ist nicht be-
kannt. Schon früher sei an der Donau in dieser Gegend ein Wasser-
werk (Schmiede?) gestanden.
Auffallend ist, daß die 3 Massenfunde von Niedernau, Her-
brechtingen und Mengen gleiche ältere fränkische Formen und
die beiden ersteren speziell Schlüssel der gotischen Zeit aufweisen,
daß der Fundort immer am Wasser war, wo noch Wasserwerke stehen
und in früherer Zeit gestanden haben. Die Funde sind da offenbar
durch Naturgewalt unter dem Wasser im Kies und Sand begraben
worden — z. T., scheint es, zu gleicher Zeit.“
Dr. PARADEis-Rottenburg.
 
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