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Gesellschaft für Vor- und Frühgeschichte in Württemberg und Hohenzollern [Hrsg.]; Württembergischer Altertumsverein [Hrsg.]; Württembergischer Anthropologischer Verein [Hrsg.]; Württembergischer Geschichts- und Altertumsverein [Hrsg.]
Fundberichte aus Schwaben — 21.1913(1914)

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Römische Zeit
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Emerkingen
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Sontheimer, L.: II. Sigillaten (aus Privatbesitz)
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https://doi.org/10.11588/diglit.43334#0058
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bereits in ausgeprägtem Metopenstil. Gleichzeitig, aber wahrscheinlich
nicht so lange wie Germanus arbeitete Meddillus, von welchem der Stempelrest
Med.. . erhalten ist (Abb. No. 5 im Typus von Knorr Rottweil I Taf. XXXI,
66—68). Stilistischen Indizien nach hat dieser Töpfer kaum vor vespa-
sianischer Zeit gearbeitet (s. bes. die Schüssel Knorr Rottweil I Taf. III, 1).
Merkwürdig, aber vielleicht auf Zufall beruhend ist die Tatsache, daß im
vespasianischen Rottweil Meddillusstempel nicht selten sind, während sie
in den gleichzeitigen Hofheimer Schichten fehlen. Stempel No. 6 Of. Alban,
auf einem Schüsselboden Dr. 29 roh ausgeprägt, ist gleichzeitig mit Germanus
und Meddillus. Ähnlicher Typ mit Ligatur von A und L. doch besser
ausgeprägt bei Knorr Rottweil I Taf. XXIX, 1. Auch im benachbarten
Rißtissen ist Albanus in vespasianischen Schichten nachgewiesen. (Knorr,
Festschrift S. 62). Der Stempel No. 7. . . AFF schlecht ausgeprägt, ist nicht
mehr zu bestimmen, möglicherweise stammt er nicht mehr aus La Graufe-
senque (Dep. Aveyron), sondern aus Ostgallien.

Abb. 18. Sigillaten aus Emerkingen. 2/s nat. Gr.


Nicht ganz das gleiche Bild zeigt die verzierte Sigi 11a ta (s. Abb.18).
Von den Bruchstücken von etwa 35 Bilderschüsseln sind der größte Teil
vespasianisch, späte Formen von Dr. 29 und frühe von Dr. 37. Beiden
Bilderschüsseln der Form Dr. 29 zeigen alle Bruchstücke Übereinstimmung
mit den durch Knorrs Veröffentlichungen wohlbekannten Rottweiler
Sigillaten: „Rippendekoration“ (s. Knorr Rottweil II Taf. V bes. 14)
neben den bekannten Blütengewinden auf dem unteren Teil der Schüssel;
so das Blatt des Severus (Knorr Rottweil I Taf. II, 1) den stilisierten Ritter-
sporn (Knorr Rottweil II Taf. VII 1 ff.) ein Lieblingsmotiv des Meddillus,
s. Walters Catalogue S. 98. Ebensowenig charakteristisch sind die gtiicke
der Übergangsform von Dr. 29 zu 37, zum Teil noch mit Rundstab in der
Mitte wie Knorr Rottweil I Taf. iV 7 und 11; ebenso zeigen Becherbruch-
stücke von der Form Dr. 30 keine Abweichungen vom gewöhnlichen Typ,
vergl. Knorr Rottweil II "Taf. XVI. Bezeichnenderweise befinden sich
unter den Bruchstücken 5 Scherben von Germanusschüsseln, so der
springende Hund des Germanus auf dem Jägdfries Dr. 29, s. Knorr Rott-
weil II Taf. XII, 21; I Taf. VI, 5; Knorr Fuiidb. 28 (1910) Taf. IV, 7. Der
Flötenbläser dieses Töpfers s. Abb. 18, 4. Von Rankendekorationen des
Germanus kehren auf dem unteren Teil der Dr. 29-Schüsseln wieder das
 
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