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Gesellschaft für Vor- und Frühgeschichte in Württemberg und Hohenzollern [Hrsg.]; Württembergischer Altertumsverein [Hrsg.]; Württembergischer Anthropologischer Verein [Hrsg.]; Württembergischer Geschichts- und Altertumsverein [Hrsg.]
Fundberichte aus Schwaben — N.F. 2.1924

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Fundberichte
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Bronzezeit
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Hallstattzeit
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https://doi.org/10.11588/diglit.43773#0023
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200 m abseits in den „Gerechtigkeitswaldungen“, hat noch eine Höhe von
i,35 m und einen Durchmesser von g m. In der Tiefe von 1,30 m zeigten sich
zahlreiche Brandreste und Tonscherben; außen rotbraun, innen schwarz.
Die Scherben sind schlecht gebrannt, quarzhaltig, mit kleinen Kieselsteinchen
durchsetzt. Weitere Beigaben wurden nicht gefunden. Aehnliche Maße
hatten die früher erbrochenen Hügel dicht daneben. Der letzte untersuchte
Hügel liegt in der „Gerechtigkeit Desclrler“. Er ist der größte mit 25 m
Durchmesser und hatte eine Brandschichte von fast 14 cm Dicke. Die Be-
völkerung, die hier ihre Toten bestattete, dürfte nach den Funden der mitt-
leren Hallstattzeit angehören. Zur Siedlung über der Donau führt ein vor-
geschichtlicher Weg, der bis zur Donaufurt im „Jakobstal“ durch zwei Hohl-
wege verfolgt werden konnte, ein anderer in der Richtung Heudorf (Bürgle).
(Bericht von Dr. Aich-Deilingen.)

Hallstattzeit.
Hervorzuheben ist besonders das Ergebnis der Untersuchung des Lochen-
steins am Rand der Baldiger Alb. Durch die Grabungen konnte auf dem
Berge eine Siedlung der späteren Hallstattzeit nach Art und Umfang, sowie
an einem Beispiel die Hausform festgestellt werden. Auf Grund anschließender
Forschungen auf den benachbarten Albbergen dürfen auch die höchsten Höhen
der Schwäbischen Alb, der Demberg (1015 m), der Oberhohenberg (1011 m),
der Dreifaltigkeitsberg (983 m), der Plettenberg (1002 m) und der Schafberg
(996 m) als mindestens in der Hallstattzeit besiedelt gelten.
Die Untersuchung einer Siedlung in der „Eisachstadt“ beim Heiden-
graben hinter dem Neuffen hat von Neuem die Frage nach der Entstehungs-
zeit der Wallanlage auftauchen lassen.
Aus dem Schwarzwald ist zu nennen eine Siedlung bei Nagold und
ein Flachgräberfeld bei Dürrenmettstetten.

I. Neckarkreis.

Abb. 11. Bronze-
fibel von Bök-
kingen.

Böckingen. Eine der N. F. I 13 genannten Wohngruben, die
zum Teil latenezeitlich sind (siehe S. 20), ist durch den
Fund einer Bronzefibel als späthallstattzeitlich erwiesen.
Das Fundstück ist eine zierliche Schalenfibel (Abb. 11).
Länge der Spirale mit Sehne 2,8 cm, ganze Länge der
Fibel 2,6 cm. Während die Fibel selbst lichtgrüne Patina
trägt, ist das aufgenietete gestielte Schüsselchen schwarz
gefärbt vermutlich infolge anderer Zusammensetzung der
Bronze. Privatbesitz.


Fellbach. Auf dem Käppelesberg mit seiner Abschnittsbefestigung
(s. Goessler Vor- und Frühgeschichte von Stuttgart-Cannstatt S. 26) fand
Dr. Blind einige Hallstattscherben sowie Hüttenbewurf. Unsicher ist der
Zweck und das Alter einiger Steinsetzungen. (Nach Mitt, von Dr. Blind-
Cannstatt.)
Feuerbach. Bei den Wällen auf dem Lemberg (Fundb. 1908, 34)
wurde ein Spinnwirtel gefunden. Er mißt 2,6 cm im Durchmesser, ist zylin-
drisch und trägt ganz rohe schräge Kerben. Privatbesitz.
Kornwestheim. In Flur „Westheimer Höhe“ 1,7 km südöstlich
vom Ort, fand Hauptlehrer Müller-Zuffenhausen nahe westlich vom Grenz-
 
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