Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Die Gartenkunst — 33.1920

DOI Artikel:
Völckers, Otto: Der breite Garten
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.20812#0115

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
dem Ehrgeiz
des Gartenbe-
sitzers muß
man hier alles

überlassen,
der Architekt
hat zu schwei-
gen. Zu wün-
schen wäre,
daß man doch
allgemein, wie
«kb** es z< ß. in

Staaken bei
Spandau ge-
schehenist, die
Gärten mit ei-
nigen Obst-
bäumen und
mit dem oder
den Hauptwe-
gen überge-
ben möge; so
hätten dieGär-
ten von vorne-
herein ein fe-
stes Rückgrat
und auch ihr

Abb. 6. Zweifamilien-Doppelhaus. Grundriß und Abb. 7. Vieriingahäuser. Grundriß und Lageplan, künftiges AuS-

Blockschema (1:250). , (1:500.) (Schaubild Seite 107 oben.) coV,»n mitt-Af

Arch. Otto Völlers DWB, München. Senen WUrae

dadurch gun-

riß vorzusehen, der einen Durchgang durch das stig beeinflußt. Überdies, warum schafft man
Haus ohne Berührung der Wohnräume ermög- nicht in jeder Gartensiedlung neben einer Haus-
licht, wie ich ihn in Abb. 2 S. 108 rechts angedeutet rat-Beratungsstelle eine solche für Gartenbe-
habe. Oder man schafft einen Grundriß mit einem ratung ? Da wo etwa die Baustube selbst in der
„Flötz" wie es alte Stadthäuser haben (Abb. 5, Siedlung liegt, wäre das und dazu ein Muster-
S. 110 unten.) Das Flötz liegt vollkommen eben- garten doch leicht zu bewerkstelligen. Garten-
erdig und schafft dadurch eine innigere Verbin- leute, rührt Euch!

dung mit dem Garten, als sie ein um mehrere Der Gedanke, das Gartenland vor und hinter

Stufen höherliegender Raum der üblichen Art die Häuserzeile zu verteilen, um breite Gärten

bieten kann. Es dient als Waschküche, Spülraum, zu erhalten, ist auch bei einer andern ziemlich

Putzraum und im Sommer als Wohnraum über- verbreiteten Hausform günstig zu verwerten,

haupt; die eigentliche Wohn- und Winterküche nämlich bei den Zwei-oder Vierfamilien-Doppel-

liegt in normaler Höhe. (Treppe links vorn auf häusern und weiterhin bei den Reihenhäusern

der gleichen Abbildung). ( der gleichen Art. Das Wesen dieser Häuser be-

Die Häuser sollen bei der vorgeschlagenen steht darin, daß Erd- und Obergeschoß je eine
Gartenlösung so angeordnet werden, daß die- oder auch je zwei selbständige Wohnungen mit
jenigen, die den Garten vorne liegen haben, einen gemeinsamer Treppe enthalten. Da liegt es
Mittelweg durch den Garten erhalten können; nahe, der Erdgeschoßwohnung ihren Garten in
die Hauseingänge und damit die Treppen müssen möglichst enge Verbindung zu bringen und den
also nicht je Paar und Paar, sondern je vier und Garten für das Obergeschoß nahe an die gemein-
viersymmetrisch liegen. Die Stuben sollten sich schaftliche Eingangstür zu legen. Eine der vielen
doch endlich einmal mit breiter Tür auf Laube Möglichkeiten bietet Abb. 6, Seite 109. Zwischen
und Garten öffnen (für den Winter gibt es hol- die einzelnen Doppelhäuser sind Ställe gelegt,
zerne Vorsetzer), denn wir wollen doch im Garten die Erdgeschoßgärten liegen hinten, die vom Ober-
die erweiterte Wohnung genießen. Die äußere geschoß vorn. Der Vorteil der Anordnung wird
Wirkung meiner Anordnung zeigen die Abb. 3u. 4, deutlich, wenn man beachtet, daß der vordere
Seite 97 u. 106, die wohl für sich selber sprechen. Garten etwa 11 x20m, der hintere etwa 13x14 m

Viel kommt es darauf an, daß die Gärten (ohne den Hof) mißt; lägen beide auf einer
auf der Straßenseite von vorneherein ansehnlich Seite des Hauses, so müßten sie sich in die Ge-
gestaltet werden, der Kunst des Gärtners und samtbreite von 13 m teilen und näherten sich

109
 
Annotationen