Auf der fränkischen Seite des Thüringer Waldes liegt die uralte Bergstadt
Schmalkalden, deren Ursprung sich ins Dunkle verliert, von der wir aber
wissen, dass sie 1227 bereits eine Stadt (oppidum) war und eine Befestigung von
Mauer und Graben besass, wenn ihre eigentlichen städtischen Privilegien auch
erst vom Grafen Berthold X. von Henneberg, dem Kanzler des Kaisers
Ludwig des Bayern (1284—1340) herrühren. Vermutlich zuerst im Besitz des
früh ausgestorbenen Dynastengeschlechtes der Herren von Frankenstein, ging
die Stadt nebst Zubehör, wann ist unbekannt, jedenfalls aber vor 1227 auf unbe-
kannte Weise an die Landgrafen von Thüringen über, fiel aber nach dem Aus-
sterben des thüringischen Landgrafenhauses etwa 1262 an den Grafen Hermann II.
von Henneberg als Abfindung für die von ihm auf die thüringische Erbschaft
erhobenen Ansprüche. Geschätzt wegen ihrer Bergwerke und ihrer Eisenhütten,
ihrer Forsten und ihrer Wildbahn, gelangte dann nach mehrfachem Besitzwechsel
die ideelle Hälfte von Stadt und Herrschaft Schmalkalden 1360 durch Kauf an
den Landgrafen Heinrich II. den Eisernen von Hessen, während die andere
Hälfte in das Eigentum der Grafen von Henneberg-Schleusingen fiel.
Soweit die Forschungen bis jetzt ergeben haben, reichte die Stadt anfangs
nur bis zu der Linie, wo sie jetzt von dem Mühlgraben durchschnitten wird, und
es bildete dieser ihren nördlichen Graben. Als aber um 1200 ausserhalb dieses
Grabens das 1205 bereits vorhandene Augustinerkloster gegründet worden war,
bildete sich um dies und um eine Eisenhütte, deren Erinnerung im Namen der
Strasse Schmiedhof noch fortdauert, ein neuer Stadtteil mit einem eignen Markt-
platz, dem Neumarkt, und an diesem Platz liegt das Haus, das die Landgrafen
von Hessen zum Wohnsitz ihres Amtmannes, d. h. ihres Vertreters in Kriegs-,
Rechts-, Verwaltungs- und Finanzsachen, bestimmten und das davon den Namen
der Hessenhof erhielt. Die Landgrafen selbst werden zwar, falls überhaupt einer
von ihnen, wie Philipp der Grossmütige gelegentlich der Versammlungen des
schmalkalder Bundes, die Stadt besucht hat, ehe diese 1583 ganz hessisch
wurde, das im gemeinsamen Eigentum beider Landesherrschaften stehende Schloss
Wallraff über der Stadt als Absteigequartier benutzt haben, Mehrfach erweitert
und umgebaut dient der ehemalige Hessenhof jetzt als Dienstgebäude für das
Königliche Landratsamt.
In einem zur Zeit als Keller benutzten Raum dieses Gebäudes finden sich
nun Wand- und Deckenmalereien, die mir bereits während meines Aufenthaltes
als Rechtsanwalt zu Schmalkalden in den Jahren 1866—1882 bekannt geworden
waren, deren Untersuchung aber erst jetzt, nachdem sie der Herr Geheime-Baurat
Professor C. W. Hase zu Hannover gelegentlich eines Aufenthaltes zu Schmal-
kalden 1893 kennen gelernt und auf sie aufmerksam gemacht hatte, ermöglicht
Schmalkalden, deren Ursprung sich ins Dunkle verliert, von der wir aber
wissen, dass sie 1227 bereits eine Stadt (oppidum) war und eine Befestigung von
Mauer und Graben besass, wenn ihre eigentlichen städtischen Privilegien auch
erst vom Grafen Berthold X. von Henneberg, dem Kanzler des Kaisers
Ludwig des Bayern (1284—1340) herrühren. Vermutlich zuerst im Besitz des
früh ausgestorbenen Dynastengeschlechtes der Herren von Frankenstein, ging
die Stadt nebst Zubehör, wann ist unbekannt, jedenfalls aber vor 1227 auf unbe-
kannte Weise an die Landgrafen von Thüringen über, fiel aber nach dem Aus-
sterben des thüringischen Landgrafenhauses etwa 1262 an den Grafen Hermann II.
von Henneberg als Abfindung für die von ihm auf die thüringische Erbschaft
erhobenen Ansprüche. Geschätzt wegen ihrer Bergwerke und ihrer Eisenhütten,
ihrer Forsten und ihrer Wildbahn, gelangte dann nach mehrfachem Besitzwechsel
die ideelle Hälfte von Stadt und Herrschaft Schmalkalden 1360 durch Kauf an
den Landgrafen Heinrich II. den Eisernen von Hessen, während die andere
Hälfte in das Eigentum der Grafen von Henneberg-Schleusingen fiel.
Soweit die Forschungen bis jetzt ergeben haben, reichte die Stadt anfangs
nur bis zu der Linie, wo sie jetzt von dem Mühlgraben durchschnitten wird, und
es bildete dieser ihren nördlichen Graben. Als aber um 1200 ausserhalb dieses
Grabens das 1205 bereits vorhandene Augustinerkloster gegründet worden war,
bildete sich um dies und um eine Eisenhütte, deren Erinnerung im Namen der
Strasse Schmiedhof noch fortdauert, ein neuer Stadtteil mit einem eignen Markt-
platz, dem Neumarkt, und an diesem Platz liegt das Haus, das die Landgrafen
von Hessen zum Wohnsitz ihres Amtmannes, d. h. ihres Vertreters in Kriegs-,
Rechts-, Verwaltungs- und Finanzsachen, bestimmten und das davon den Namen
der Hessenhof erhielt. Die Landgrafen selbst werden zwar, falls überhaupt einer
von ihnen, wie Philipp der Grossmütige gelegentlich der Versammlungen des
schmalkalder Bundes, die Stadt besucht hat, ehe diese 1583 ganz hessisch
wurde, das im gemeinsamen Eigentum beider Landesherrschaften stehende Schloss
Wallraff über der Stadt als Absteigequartier benutzt haben, Mehrfach erweitert
und umgebaut dient der ehemalige Hessenhof jetzt als Dienstgebäude für das
Königliche Landratsamt.
In einem zur Zeit als Keller benutzten Raum dieses Gebäudes finden sich
nun Wand- und Deckenmalereien, die mir bereits während meines Aufenthaltes
als Rechtsanwalt zu Schmalkalden in den Jahren 1866—1882 bekannt geworden
waren, deren Untersuchung aber erst jetzt, nachdem sie der Herr Geheime-Baurat
Professor C. W. Hase zu Hannover gelegentlich eines Aufenthaltes zu Schmal-
kalden 1893 kennen gelernt und auf sie aufmerksam gemacht hatte, ermöglicht