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Gerland, Otto
Die spätromanischen Wandmalereien im Hessenhof zu Schmalkalden: nach Originalaufnahmen veröffentlicht und beschrieben — Leipzig, 1896

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https://doi.org/10.11588/diglit.22586#0014
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A. Der Hessenhof.

worden ist. Dafür, dass mir die Gelegenheit zur Vornahme dieser Untersuchung
geboten worden ist, kann ich nicht dankbar genug sein.

Die Ergebnisse meiner Untersuchung mögen im nachfolgenden nun derart
dargestellt werden, dass ich

A. den Hessenhof selbst im allgemeinen bespreche,

B. daran eine Beschreibung des jetzigen Kellergeschosses knüpfe,

C. hierauf die in diesem Keller enthalten Gemälde beschreibe und endlich

D. eine Prüfung der Malereien bezüglich ihres Inhalts und ihrer
Entstehungszeit, sowie des ausgemalten Raumes bezüglich seines
Zweckes anstelle.

A. Der Hessenhof.

Der alte Hessenhof war ursprünglich ein massig grosses Gebäude, über
dessen Äusseres wir weiter nichts mehr sagen können, als dass es aus einem

durch ein oder zwei Ge-
schosse gehenden Steinbau
und wahrscheinlich darüber
aus einem Fachwerkober-
bau bestand, und dass an
seiner Nordostecke, wo frü-
her eine etwa 1322 ver-
schlossene, längs des Hau-
ses aber noch erkennbare
Strasse vom Neumarkt ab-
zweigte, eine aus Steinen"
aufgemauerte Ecksäule an-
gebracht ist, die sich etwa
0,40 m über dem jetzigen
Strassenpflaster etwas ver-
jüngt und, durch das unter
den Fenstern des jetzigen

Hochparterregeschosses
herumgeführte Gesims um-
schlungen, bis zur Höhe
des steinernen Baues em-
porgeführt ist und vielleicht
den Untersatz eines aus
Fachwerk hergestellten Er-
kers bildete.

Als die Herzogin Eli-
sabeth von Sachsen-
Ro chlitz, Schwester Land-
grafen Philipps des

Figur 1. b r r

Grossmütigen, 1548 aus

ihrem Witwensitz Rochlitz nach Hessen zurückverwiesen wurde, weil sie 1547 ge-
legentlich des schmalkaldischen Krieges eineÜberrumpelung der in Rochlitz liegenden
Kaiserlichen durch die schmalkaldischen Bundestruppen eingeleitet hatte, wurde ihr
 
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