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Germann, Max. Ferd. [Hrsg.]
Beschreibung der im Jahre 1872 in Weimar und an anderen Orten zu Ehren der vierten Säcular-Feier des Geburtsjahres Lucas Cranach's des Aelteren, des Malers der Reformation veranstalteten Jubelfeier: (als Manuskript gedruckt) — Dresden, 1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.11454#0016
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nach Beendigung derselben in Weimar einzog, unr für den Rest seiner Tage ein Biirger dieser
Stadt zu werden und sich in der Nachbarschaft seines sürstlichen Freundes anzusiedeln, aber
der auf den 3l. October zielende Vorschlag faßt in der That dsn Kern des Mannes ins
Auge, um den es sich handelt; er weist uns, während wir über den Tag seiner leiblichen
Geburt in Nngewißheit sind, um so bestimmter auf die Stunde seines geistigen Erwachens hin.
Cranach war keiner von den größten Malern, aber seinc Kunst war treu, gewissenhaft, voller
Leben und Gehalt und stand, so realistisch sie war, rein und unbestochen im Dienste einer
Jdee. Cranach war kein glänzender Geist, aber ein unerschrockencr Prediger seiner Ueber-
zeugung, ein Character, ein durch und durch tüchtiger Mann, ein unwandelbarer treuer
Freund, ein Mensch im edelsten Sinne des Wortes; und der gemeinschaftliche Grund, in
welchem seine Kunst, sein Denken und Fühlen, sein ganzes Sein und Streben wurzeltcn, war
die Begeisterung sür das Werk der Reformation, die geistige und sittlichc Erneuerung seines
Volkes."

Jn gleichenl Sinne sprachen sich auch die Tagesblätter in den gehaltvollen, als Bei-
lage I. am Schluß aufgenommenen Leitartikeln über die Bedcutung Cranachs, sowie über die
Berechtigung, ja Verpflichtung der Gegenwart aus, die Wiederkehr des 400jährigen Geburts-
jahres Cranachs nicht ohne ein äußerlichcs Zeichen ehrender und dankbarer Erinnerung vvr-
übergehen zu lassen.

Zllr Cranach-Feier in Weimar zllrückkehreild, haben wir zu berichten, daß das auf
Veranlassung und unter dem Protectoryte Sr. Köiliglichen Hoheit des Großherzogs gebildcte
Festcomito, in welchem alle bei der beabsichtigten Feier in Betracht kommende Factoren in
hervorragendster Wcise vcrtreten waren, am 6. September im Schillerhause seine erste
Sitzung hielt.

Es bestand dasselbe, nach mehrsacher Ergänzung ausgeschiedener Mitglieder, zuletzt
definitiv aus nachverzeichneten 19 Personen, nämlich: 1) Professor Friedrich Preller, asl
Vorsitzendem, welcher aber leider durch Unwohlscin an thätiger Theilnähme behindert war;
2) Weinhändler H. Becker, Besitzer des an das eigenrliche Cranach-Haus anstoßenden, ihm
völlig gleichartig gcbauten, ehemalS Bestelschen Wohnhauses; 3) Chef-Redacteur der Weimar-
schen Zcitung P. v. Bojanowsky, als Schriftführer; 4) Hofbuchdruckereibesitzer H. Böhlau,
als Cassirer; 5) Regisscur A. Deetz; 0) Regierungs-Rath vr. Genast; 7) Freiherr Ludwig
von Gteichen-Rußwurm; 8) Decorationsmaler Händel; 9) Professor Hagen; 10) Geh.
Finanzrath O. Heerwart; 1>) Geh. Kirchenrath I)r. Hesse; >2) Hofbuchhändler W. Hoff-
mann, Besitzer des Cranach-Hauses; 13) Ober-Schutrath I)r. Lauckhardt; 14) Gencral-
Jntendant Freiherr von Loön; 15) Kapellmeister und Professor Müller-Hartung;
16) Redacteur der Zeilung „Deutschland", Or. Panse; 17) Museumsdirector C. Ruland,
als Stellverkreter dcs Borntzenden; 18) Ober-Bürgermeister O. Schäffer; 19) Geh. Hofrath
und Ober-Bibliothekar vr. A. Schöll, dcren Hingabe, Umsicht und Ausdaucr, bci der auch
 
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