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PETER VON CORNELIUS.


IN Jahrhundert fast ist seit der Geburt des Künstlers verrlossen, der auf das Wiederaufleben
der neueren deutschen Kunst einen entscheidenden Einssuss genommen hat, so dass seine
*8 Stellung- in derselben mit derjenigen von Dürer zur Zeit der Renaisfance vergleichbar
erscheint. Der Meister der deutschen Malerei wurde Peter von Cornelius noch bei Lebzeiten von einem
Biographen genannt, und mit Recht. Denn, wenn man auch nicht verkennen darf, dass die reformatorische
Bewegung in der deutschen Kunst von Carfiens ausgegangen ist, so kann man auf dem Gebiete der
Malerei doch nur Genelli als den eigentlichen Nachfolger des früh verstorbenen schleswig'schen
Meisters betrachten, welcher den Weg zur classischen Kunst gewiesen, ohne dass ihm vergönnt gewesen
wäre, auf demselben zum Ziele zu wandeln. Cornelius dagegen, der „frühe nach dem einz'gen Rom
Gereiste," wie König Ludwig sang, hat in der ewigen Stadt, mitten unter den Schätzen der antiken
Kunst und der in ihrem Geiste von den grossen Meutern Italiens vollzogenen Renaisfance, den Pfad
zu einer völlig nationalen, den deutschen Geist klar aussprechenden Kunst gefunden. Seinen eigenen
Schöpfungen, insbesondere auf dem Gebiete der monumentalen Malerei, und den Leistungen seiner
zahlreichen Schüler und Nachfolger ist es zu danken, dass man heute von einer deutschen Malerschule
des neunzehnten Jahrhunderts nicht nur sprechen kann, sondern sich ihrer auch rühmen und für sie
hinsichtlich des geistigen Gehaltes mitten in der gesammten internationalen Kunstbewegung unserer
Zeit einen Platz in vorderster Reihe beanspruchen darf. Desshalb muss jede zusammenhängende
Betrachtung der neueren deutschen Kunst von Cornelius, als dem Hauptmeister, ausgehen.
Berggruen: Die Galerie Sekaek. 1 Cornelius 1.


 
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