Overview
Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Gesellschaft für Vervielfältigende Kunst [Hrsg.]
Die Graphischen Künste — 7.1885

DOI Heft:
Heft I
DOI Artikel:
Recensionen
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.3798#0027
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext



ACU/s)U

Stoffmujhr aus der Sammlung Poldi-Pezzoli in Mailand.

:C£ISIOss£I.

DIE KUNSTSCHÄTZE ITALIEN'S IN GEOGRAPHISCH-HISTORISCHER ÜBERSICHT
gesehildert von C. von Lüttow, mit Radirungen verschiedener Kündler und Text-Illuftrationen.
Stuttgart, J. Engelkorn, 1884

OO zahlreich auch seit jeher die deutschen Publicationen gewesen sind, welche
sich mit dem gelobten Lande jenseits der Alpen, nach dem die germanische Welt
seit nahezu zwei Jahrtausenden ihre Wanderungen lenkt, von den verschiedensten
Gestchtspunkten aus beschäftigt haben, und so sehr auch in Deutschland die ver-
schicdenartigsten Nachbildungen der Kunstsohätze Italiens verbreitet sind: so hat
es bisher doch an einem zusammenfasfenden Werke gesehlt, welches die bemerkens-
werthesten und am meisten charakteristischen Leistungen der italienischen Kunft-
blüthe in topographischer und chronologischer Anordnung, sowie in zusammen-
hängender Schilderung und Abbildung vorführen würde. In seinem „Cicerone",
in seiner „Anleitung zum Genusse der Kunstwcrke Italiens" hat Jacob Burkhard!
schon vor mehr als einem Vierteljahrhundert eine unübertresfliche Grundlage zu
solch' einem Werke geschaffen; es galt nur, feinen Spuren zu solgen, um auch
Jenen, welchen das Geschick nicht gönnt, an der Hand des verlasslichen „Cicerone"
die Kunstschätze Italiens zu besichtigen, deren Kenntniss und Anschauung zu ver-
mitteln. Indem die Verlagshandlung Engellwrn sich entschloss, ihrem tresflichen,
von uns längst gewürdigten Prachtwerke „Italien" (vgl. „Die graphischen Künste",
Bd. II, 1880, S. 22), welches vorwiegend Land und Leute schildert, und das Gebiet
der Kunst bloss slüchtig streiste, ein neues Prachtwerk solgen zu lassen, das einen
reich illustrirten Cicerone der italienischen Kunst abzugeben bestimmt ist, konnte sie
sich kaum an eine geeignetere Krast wenden, als an den Versasfer der besprochenen
Publication, der zu wiederholten Malen umsallende Studienreisen durch Italien
gemacht hat, die einfehlägige Literatur beherrscht, die nicht gewohnliche Gabe
ansehaulicher Schilderung von Kunstwerken besitzt und vermöge seiner vieljährigen
Leitung der „Zeitfchrist sür bildende Kunst" die kunstlerischen Kräste, deren ein
solches Unternehmen bedars, richtig zu wählen, an den entsprechenden Platz zu
stellen und zu erspriesslichem Zufammenwirken anzuleiten verlieht.


Mo/es. Fresco von Parmigianino.
 
Annotationen