Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Gesellschaft für Vervielfältigende Kunst [Hrsg.]
Die Graphischen Künste — 9.1886/​1887

DOI Heft:
Heft III
DOI Artikel:
Bode, Wilhelm: Die großherzogliche Gemälde-Galerie zu Schwerin, [1]
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.3795#0072
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext


Ansicht des Schweriner Mufeums

DIE GROSSHERZOGLICHE

GEMÄLDE-GALERIE ZU SCHWERIN.

GESCHICHTE DER SAMMLUNG.


IE grossherzogliche Gemäldegalerie alter Meister in Schwerin ist unter den deutschen
Galerien eine der neuesten Schöpfungen. Freilich sind die Gemälde nicht erst in
neuester Zeit zusammengebracht worden: bis auf eine verhältnissmässig kleine Zahl
von italienischen Bildern geht derBestand der jetzigen Galerie schon aus Erwerbungen
der Herzöge im vorigen Jahrhundert zurück; aber ihre Aufftellung in Einem Gebäude
und in der Hauptstadt Schwerin ist erst neuesten Datums. Sie erfolgte im Jahre 1882 mit der Eröffnung
des neuen Museums, einer von der Grossmutter des jüngst verstorbenen Grossherzogs Friedrich
Franz II. ins Leben gerufenen Stiftung.
Gleich nach der feierlichen Eröfsnung des neuen Gebäudes hat die Direktion der Gesellschast sür
vervielfältigende Kunst eine Veröffentlichung der Meisterwerke der Schweriner Galerie in Radirungen,
Holzschnitten und Hochätzungen nach Zeichnungen ins Auge gefasst. Nicht nur der Umstand, dass bis
dahin die Gemälde derselben in verschiedenen Schlössern des Landes zerstreut waren, auch die Lage
von Schwerin abseits von allen grösseren Strassen unserer modernen Verkehrs- und Reisewege ist schuld
daran, dass die Galerie nicht so bekannt ist, wie sie es nach der Bedeutung ihrer Gemälde verdient. Die
Aufstellung in einem Neubau, dessen vortheilhaftes Licht und anspruchslose Decoration nicht wenig
beitragen zu der günstigen Wirkung der Gemälde, die geschmackvolle Anordnung derselben und ein
Katalog, der als Führer durch die Sammlung und zugleich als eine Art Handbuch sür die Geschichte
der Schulen, welche in der Galerie hauptsächlich vertreten sind, den höchsten Anforderungen unserer
Kunstwisfenschaft entspricht: alle diese Umstände berechtigen uns, die Aufmerksamkeit des kunst-
liebenden Publicums auf diese Galerie zu lenken.

Co-
 
Annotationen