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Gesellschaft für Vervielfältigende Kunst [Hrsg.]
Die Graphischen Künste — 13.1890

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Heft 1
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Zu einem Bilde von Ferdinand Julius Fagerlin
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https://doi.org/10.11588/diglit.3812#0035
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Von einer Tkürbekrbnung im Palazio Ducah zu Urbino.

ZU EINEM BILDE VON FERDINAND JULIUS FAGERLIN.


ERDINAND JULIUS FAGERLIN, der Maler des gefälligen Genrebildes »Die Werbung«, das
wir in einer liebevoll durchgeführten Radirung Hugo Bürkner's vorlegen, slammt aus Stockholm.
Da wurde er am 5. Februar 1825 geboren; er begann damit, (Ich im Schiffsbau auszubilden,
besuchte dann das Gymnasium zu Upsala und trat als Offleier in die schwedische Armee ein. Aber
er hielt nicht lange aus beim Waffenhandwerk als er seinen Künstlerberuf entdeckte. Im Jahre
1854 bezog er die Kunstakademie seiner Vaterstadt und vollendete dann seine Ausbildung unter
Carl Sohn in Düsfeldorf und bei Couture in Paris. Die Porträtmalerei betrieb er zunächst, später ging er über zur
genrehaften Schilderung des nordischen Fischer- und Schifferlebens und erreichte mit seinen Bildern ähnliche
Erfolge wie Rudolf Jordan. Das Bild, das wir reproduciren, gehört zu seinen besten Werken; es zeigt, wie Fagerlin
es versseht, an sseh anspruchslose Vorgänge durch eine malerische Auffassung, durch eine schlichte und überzeugende
Charakteristik und seelische Verinnerlichung künstlerisch zu adeln. Die Werbung des naturfrischen Fischerburschen
um das hübsehe neckische Mädchen, das mit der Antwort zu zögern seheint, spricht den Beschauer so klar und
osfen an, dass es erläuternder Worte nicht bedarf.
Hugo Bürkner, desfen Bedeutung als Holzschneider und Kupferstecher wohl bekannt ist, hat mit seiner
Wiedergabe der Werbung ein Werk geliefert von einer Frische der Auffassung und Sicherheit der Durchführung,
die bei der hohen Betagtheit des Künstlers Staunen erregt. In einem l'päteren Hefte der Graphischen Fünste werden
wir einen Ausschnitt aus dem jüngsten Werke Bürkner's, aus einer Radirung nach dem kleinen Altarbilde des Jan
van Eyck in Dresden, veröfsentlichen.


Spielende Amoretten. Plakette von Donaiello, um I4SS~
 
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