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Gesellschaft für Vervielfältigende Kunst [Hrsg.]
Die Graphischen Künste — 13.1890

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Heft 6
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https://doi.org/10.11588/diglit.3812#0167
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DANTE IN DER DEUTSCHEN KUNST.

HERAUSGEGEBEN VON BARON G. LOCELLA.


ANTE hat in der deutschen Malerei des neunzehnten Jahrhunderts eine tiefe Spur
zurückgelassen, eine tiefere als in der gleichzeitigen Kunst irgend eines anderen Volkes.
Von den Erneuerern der modernen deutschen Malerei griff Asmus Carstens zuerst einen
Stoff der göttlichen Comödie auf, aber erst die Romantiker, die Nazarener vor Allen,
inspirirten (ich eindringlicher an dem gewaltigen Gedichte zu den mannigfachsten Schöpfungen, zu
cyklischen Compositionen und Darstellungen einzelner Scenen. Von Genclli, J. A. Koch und anderen
Meistern gibt es Folgen von Compositionen zu Dante. Schnorr von Carolsfeld, Führich, Steinle,
Preller, Karl Begas, Rethel, Theodor Grolle, Anselm Feuerbach haben eine Menge Handzeichnungen,
namentlich nach Höllenscenen, hinterlassen, die aus dem Nachlasse des Königs Johann in den Besitz
des Prinzen Georg, Herzogs zu Sachsen, gelangt und zum grössten Theile noch nie veröffentlicht
worden sind. Eine Ausstellung dieser Handzeichnungen gelegentlich der Dresdener Säcularfeier
von Dante's Geburt im Jahre 1888 weckte den Wunseh, eine Auswahl der hesten Blätter ihrer
Verborgenheit durch eine Verösfentlichung in Lichtdrucken zu entziehen. Baron G. Locella hat in
dankenswerther Weise diese Aufgabe gelölt. In vornehmer Ausstattung bietet sein Werk: Dante in
der deutschen Kunst (Dresden, L. Ehlermann) auf 27 Lichtdrucktafeln interesfante Proben deutseher
Dante-Illustration. Die Reprodu6tionen sind im Allgemeinen gelungen; nach einem der Lichtdrucke
ist unsere Abbildung auf Seite 111 angefertigt. Der Herausgeber hat den einzelnen Blättern auf-
klärende Bemerkungen beigegeben.

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Junges Mädchen mit Blumen. Original-Radirung von Hermine Laukota.


 
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