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Gesellschaft für Vervielfältigende Kunst [Editor]
Die Graphischen Künste — 13.1890

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Heft 6
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https://doi.org/10.11588/diglit.3812#0173
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117
Die Bildnisie des jungen Prinzen Wilhelm II. von Oranien und seiner Braut Maria Stuart, der
Tochter Karl's I. von England, wahrscheinlich das letzte Werk, das van Dyck vor feinem Hingang
geschaffen hat, lind dem zweiten Theile der Meisterwerke entnommen. Bredius sagt darüber — und
die Stelle mag zeigen, in welcher Weise er die Bilder befpricht —: »Das Werk ist wohl sseher das
letzte, welches van Dyck noch vollenden konnte; die kürzlich verösfentlichten Briefe (H. Hymans,
Gazette des Beaux-Arts 1887) erlauben keinen Zweisel mehr daran. Am 13. August 1641 war van
Dyck noch mit dem Bilde beschäftigt; kurze Zeit nachher reiste er nach Paris, bittet aber fchon am
16. November um einen Pass, da er wegen seiner Krankheit nach Hause zurückkehren wolle, und
am 9. December desselben Jahres haucht der erschöpste Meister in London seinen letzten Athemzug
aus. In der That erinnert die Behandlungsweise dieser Porträts an van Dyck's spätefte Arbeiten,
aber Manches ist doch noch mit grosser Meisterschast und für jene Zeit mit ausnahmsweiser Sorg-
falt vollendet. Es mag wohl sein, dass der Künstler, in der Hosfnung, später mehr Austräge in den
Niederlanden ausführen zu dürsen, sseh so viel er noch konnte, bei dem Malen dieser fürftlichen
Perlonlichkeiten zusammengenommen hatte.« —
Geben wir schliesslich der Hosfnung Raum, dass Dr. Bredius feine ausgedehnten Kenntnisse aus
dem Gebiete der holländischen Kunstgeschichte innerhalb nicht zu langer Zeit in einem anderen von
Hanfstängl illustrirten Prachtwerk niederlegen möge, ohne dass ein bestimmtes Museum dabei sein
Führer sei!

Rotterdam.

E. W. Moes.


Bldjiijtshizze von Hermine Laukota.
 
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