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Gesellschaft für Vervielfältigende Kunst [Hrsg.]
Die Graphischen Künste — 17.1894

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Heft III-IV
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Über die "Expedition zur Anfertigung der Staatspapiere" in St. Petersburg
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https://doi.org/10.11588/diglit.3327#0101
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täuschend imitirt worden und in der jüngsten Zeit wurden selbst grosse Büsten — in einem Stück —
tresssich reproducirt. Zu welcher Vollkommenheit es die Expedition auch auf diesem Gebiete
gebracht hat, das beweisen die vielen Auszeichnungen, die sie von allen Weltausstellungen der
letzten Jahrzehnte heimgebracht hat.
So hätten wir denn in Kürze geschildert, was die Expedition in künstlerischer Beziehuno-
Interessantes bietet, und wir wollen mit einigen wenigen Daten schliessen, welche die Grossartigkeit
des genannten Institutes erkennen lassen dürften, und daher sicherlich von Interesse sind.
Die Expedition, welche mehr denn 3300 Personen beschäftigt, ist in einem riesigen Gebäude-
complex untergebracht, der einem kleinen Stadttheile gleicht. Die tägliche Durchschnittszahl von
einer Million gedruckter Bogen lässt darauf schliessen, in welcher Weise die Anstalt mit den
verschiedenartigsten Druckmaschinen, unter denen sich sogar neun Kupferdruck-Schnellpressen
befinden, ausgestattet ist. Eine eigene, grosse Papierfabrik sleht mit der Expedition in unmittelbarer
Verbindung, doch ist dieselbe nur dazu bestimmt, die werthvolleren Papiersorten, namentlich jene
mit den oft kunstvoll ausgeführten Wasserzeichen, herzustellen. Erwähnen wir noch, dass das
Institut eine eigene Gasanstalt und elektrische Beleuchtungsstation, ein Hospital und neben einer
Anzahl vortrefflicher Einrichtungen zum Wohle seiner Angestellten (Wohnungen, Schule etc.),
selbst eine eigene, prächtig ausgeschmückte Kirche besitzt, so glauben wir, insoferne es an dieser
Stelle möglich gewesen, unseren Leiern einen annähernden Begriff von jenem russischen Staats-
institute vermittelt zu haben, dessen ferneren künstlerischen Produktionen mit dem grössten Interesse
entgegengesehen werden darf.
 
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