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Max Lehrs.

R. Ranft, Studien.

Nach der Orieinalzeichnuna

RICHARD RANFT

UND DIE FARBIGE RADIERUNG.

Richard Ranft ist einer der Vorkämpfer der modernen farbigen Graphik. Will man von dem
Künstler sprechen, so muß man auch von seiner Kunst sprechen. Da erheben sich aber zwei
Streitfragen, erstens die der Berechtigung der farbigen Radierung und zweitens die der Technik. Es
gibt kaum etwas, worüber heftiger gestritten wurde, und im Grunde ist es nur eine neue Form des
alten Kampfes um die Vorherrschaft zwischen der Originalradierung und der reproduzierenden.

Man begreift es nur schwer, daß die Berechtigung der farbigen Graphik angefochten werden
könne. Ihr Alter kommt fast dem der einfarbigen gleich, Beweis dafür die Helldunkel-Holzschnitte
eines Ugo da Carpi, A. Meldolla, Andrea Andreani, Antonio da Trento in Italien und die Blätter
Baidungs, Burgkmairs, Cranachs und Pilgrims in Deutschland. Und diese Bewegung blieb
nicht auf das XVI. Jahrhundert beschränkt; es folgten im XVII. und XVIII. Jegher, Busink,
die beiden Bloemaert, Eckman, die drei Le Sueur, Le Blon, Papillon, Janinet, Debucourt,
Alix und seine Frau, Demarteau, Descourtis, Sergent-Marceau und andere. Trotz dieses ehrwür-
digen Stammbaumes wurde bis zum Jahre 1898 die farbige Graphik von einem französischen
Salon ausgeschlossen und hat sich erst nach schweren Kämpfen jetzt gnadenweise ein ganz
kleines Plätzchen erobert. Da also der Vorwurf des Mangels an Ahnen verfehlt war, so versuchten
die Gegner der Farbe es anders. Sie erhoben Einspruch im Namen der Kunst und ein bekannter
Radierer schrieb in einem Berichte, der viel Tinte fließen ließ: »Auch uns liegt die Hebung der
Kunst am Herzen. Fangen wir aber damit an, daß wir sie nicht sinken lassen. Darum sind wir fest
entschlossen, dem Ansturm der Handwerker, Farbendrucker und Photographen, so wenig wir sie
sonst geringschätzen, standzuhalten und können höchstens dem Dutzend wirklicher Künstler, die
in ihren Reihen sind, unsere Pforten öffnen.« Auf diesen heftigen Angriff wurde nicht minder heftig
geantwortet, und der Streit drohte schon in Persönlichkeiten auszuarten, ohne daß von der einen

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