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Gesellschaft für Vervielfältigende Kunst [Hrsg.]
Die Graphischen Künste — 31.1908

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Mádl, Karel B.: Bohumír Jaronek
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https://doi.org/10.11588/diglit.4232#0040
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Bohumi'r Jaronek, Herbstlandschaft.

Farbige Zeichnung.

BOHUMlR JARONEK.

Der neue Originalholzschnitt ist eigentlich der alte, wie er vor Bewick war, wie ihn Dürer,
Altdorfer, Carpi und andere gepflegt haben, wohl mit dem Unterschied nur, daß heute der Ent-
werfer auch der Ausführer ist. Der Maler und Holzschneider sind eine Person: diejenige des
Künstlers. Die kräftige Linie herrscht und der große flächige Ton, schwarz oder polychrom, und nicht
das lionardische Sfumato. Im kleinen Maßstab sucht der neue Holzschnitt den engen und harmonischen
Anschluß an den Typensatz als Buchschmuck, im größeren will er sogar als Wandschmuck dienen,
als eigentliche Dekoration eines Raumes. Dieses letzte Ziel hat auch B. Jaronek vor Augen, der als
Maler groß denkt und als Holzschneider groß ausführt. Bisher hat er nur sehr wenige Blätter
geliefert — nur vier —, aber sie können nicht übersehen werden und das nicht allein wegen ihrer
Größe. Ein klar empfindender malerischer Sinn spricht sich in ihnen aus, ein feines Gemüt und ein
Techniker von hervorragender Bedeutung, die um so mehr Bewunderung verdient, als der Künst-
ler, als vollkommener Autodidakt, schon in seinem ersten Blatte sich als sicherer Meister zeigte

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