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Des Künstlers Wiener Wohnung im Hause der Frau Gutherz (Landstraße, Wassergasse 4),
zur Zeit der Arbeit an den Fresken in der Loggia des Opernhauses (1S67 und 1868).

ZEICHNUNGEN SCHWINDS.

Zu Ende des Jahres 1925, am 28. November, ist durch die Kunsthandlung von C. J. Wawra
in Wien eine große Sammlung von Zeichnungen Schwinds versteigert worden. Das Verzeichnis führt
über hundert Nummern auf und bringt auch eine ganze Reihe von Abbildungen; über die Herkunft
der Blätter weiß es zu sagen, daß sie »aus den zwei Familienalbums stammen, die Marie Baurnfeind,
die Tochter des Meisters, von ihrem Vater zum Geschenk bekommen hat«.

Schwinds zweite Tochter und drittes Kind Marie wurde 1847 zu München geboren,1 bald nach-
dem der Künstler von Frankfurt dahin übersiedelt war. 1867 vermählte sie sich mit dem Wiener
Kinderarzt Dr. Ferdinand Baurnfeind. 1895 wurde sie Witwe und lebte dann noch einige Zeit in
unserer Stadt. Später verzog sie nach München und schließlich nach Innsbruck; dort ist sie im
Jahre 1924 gestorben.

Die Bezeichnung »Familienalbum« für ein Sammelbuch mit Schwindschen Zeichnungen im
Besitz der Frau Baurnfeind erscheint in der Literatur über Schwind unseres Wissens zum ersten-
mal in einem Aufsatz, den Otto Weigmann aus Anlaß der Münchner Schwind-Ausstellung vom
Jahre 1904 in Hanfstaengls »Kunst unserer Zeit« veröffentlicht hat. Frau Baurnfeind hatte nämlich
für die genannte Ausstellung eines der zwei Sammelbücher, deren Inhalt 1925 in Wien versteigert
worden ist, zur Verfügung gestellt. Dieses Album umfaßte, wenn nicht ausschließlich, so doch zum
größten Teil, die Bildniszeichnungen; einige davon sind zu verschiedenen Zeiten und an verschiedenen

1 Darauf bezieht sieh jedenfalls das Blatt Nr. 103 des Auktionskataloges: »Das Münchner KindU.

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